Jedes zweite Unternehmen spürt schon das Coronavirus
(lsw) - Gut jedes zweite Unternehmen in BadenWürttemberg spürt einer Umfrage zufolge bereits Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie auf seine Geschäfte. „Unsere exportorientierte Wirtschaft war natürlich recht schnell von Problemen bei Lieferketten und Geschäftsreisen betroffen“, sagte der Präsident des Industrie- und Handelskammertages im Südwesten (BWIHK), Wolfgang Grenke, am Montag in Stuttgart. Die bundesweite Umfrage hatte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) initiiert, mehr als 10 000 Betriebe nahmen teil, davon rund 850 in Baden-Württemberg. Während deutschlandweit 52 Prozent der Unternehmen angaben, schon Auswirkungen zu spüren, waren es im Südwesten 56 Prozent.
(dpa) - Warum geht es auf den Aktienmärkten immer weiter runter? Und weshalb kommt jetzt auch noch der Ölpreis unter die Räder? Wird der Sprit an den Tankstellen jetzt günstiger und wie entwickeln sich die Heizölpreise? Wir haben die wichtigsten Hintergründe für Anleger und Verbraucher zusammengefasst.
Was ist der Grund für den Ölpreis-Crash?
Hintergrund ist ein Streit zwischen Saudi-Arabien und Russland über die künftige Fördermenge, der weiter zu eskalieren droht. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, könnte Saudi-Arabien die Fördermenge in den kommenden Monaten sogar erhöhen. Dem Ölmarkt droht damit im zweiten Quartal ein großes Überangebot, zumal die weltweite Nachfrage wegen der Viruskrise noch für einige Zeit stark beeinträchtigt bleiben dürfte.
Warum war Moskau gegen eine Förderkürzung?
Nach Einschätzung von Experten dürfte Russlands Regierung mit der Maßnahme auf die Konkurrenz in den USA zielen. Der Preissturz belaste die amerikanische Förderung durch die teure Fracking-Methode, sagte Julian Lee, Rohstoffexperte der Nachrichtenagentur Bloomberg. Analysten der Dekabank verwiesen auf die Sorgen um die hoch verschuldeten US-Fracking-Firmen. Dies habe dazu beigetragen, dass die Märkte in Panik geraten seien.
Warum trifft es die Ölpreise so hart?
Rohöl hat zu Beginn der Woche etwa ein Drittel an Wert verloren. Einen derart starken prozentualen Rückschlag hat es seit fast 30 Jahren nicht mehr gegeben. Neben der Viruskrise gilt aber vor allem die Sorge vor einem neuer Preiskrieg führender Ölstaaten als Ursache für den Absturz.
Können Autofahrer nun auf billigeres Benzin hoffen?
An den Tankstellen könnten Benzin und Diesel sinken – auch wenn der größte Teil des Spritpreises auf die Energie- und Mehrwertsteuer entfällt. Der Mineralölwirtschaftsverband wollte zwar keine Prognose abgeben, verwies jedoch auf frühere Entwicklungen. „Wegen der hohen Markttransparenz und der starken Konkurrenz um jeden Autofahrer sind die Preise für Benzin und Diesel seit Jahresbeginn eins zu eins mit den fallenden Einkaufspreisen an den Produktmärkten gesunken“, hieß es. Die weitere Entwicklung sei nun unter anderem davon abhängig, ob sich das Ölkartell Opec „mit weiteren Ölförderländern in nächster Zeit auf eine Förderbremse einigen kann“. Beim Heizöl macht der Rohstoffpreis einen höheren Anteil der
Gesamtkosten aus, deshalb könnten beim Endverbraucher prozentual höhere Preissenkungen ankommen.
Was hat die jüngste Panik an Finanzmärkten ausgelöst?
In wichtigen Industriestaaten wie Südkorea und Italien hat sich die Viruskrise zugespitzt. Vor allem die Absperrung ganzer Regionen im wirtschaftlich starken Norden Italiens mit der Millionenmetropole Mailand verschreckte Anleger. Für viele Investoren kam der rasante Absturz an den Finanzmärkten völlig überraschend und nicht wenige stellen sich wie der Analyst Ulrich