Der Eisei kann es noch
Zweiter Rang für Skispringer Eisenbichler in Lillehammer – Leyhe Dritter, Geiger verliert an Boden
(SID/dpa) - Beim Wiegen der Podestspringer streckte Markus Eisenbichler frech die Zunge raus, reckte beide Daumen und kam irgendwie aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Mit Platz zwei quasi aus dem Nichts hat sich der über den kompletten Winter schwächelnde Dreifach-Weltmeister in der Skisprung-Weltspitze zurückgemeldet.
Der 28-Jährige aus Siegsdorf wurde beim ersten Einzelspringen der Raw-Air-Tour in Norwegen auf der Olympiaschanze von Lillehammer sehr guter Zweiter – und verpasste dabei seinen zweiten Weltcupsieg um gerade einmal 0,4 Punkte. Karl Geiger hingegen („Es ist nicht wirklich aufgegangen“) muss wohl die Raw-AirTournee und den Gesamtweltcup nach seinem schlechtesten Wettkampf dieses Winters abschreiben.
„War ganz gut“, sagte „Eisei“mit einem Schmunzeln. „Der erste Sprung war eine Granate. Der zweite war ein bisschen zu aggressiv für die Verhältnisse. Ich wollte voll attackieren. Mit Platz zwei bin ich sehr glücklich.“Am Ende einer für Eisenbichler „eher miesen Saison“, in der bislang Rang zehn beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen als bestes Ergebnis stand, war er bei den deutschen Adlern der Mann des Tages mit Sprüngen auf 138 und 120,5 Meter (278,6 Punkte). Besser war nur der Slowene Peter Prevc (279,0/ 132+125,5). Stark präsentierte sich auch Stephan Leyhe, der mit 277,5 Punkten (130+133) Dritter wurde.
Diese Position nimmt der Willinger nun auch als bestplatzierter Deutscher in der Tourneewertung ein. Leyhes Rückstand auf den Norweger Marius Lindvik nach fünf von 16 Sprüngen beträgt 9,9 Punkte. Zweiter ist der Österreicher Stefan Kraft (7,6 Punkte zurück), der trotz Rang acht in Lillehammer vor dem Gewinn des Gesamtweltcups steht, weil
Deutschlands Topspringer Geiger (Oberstdorf) sich nach Sprüngen auf 128,5 m und 123 Meter (254,3 Punkte) mit Rang 19 so schlecht platzierte wie noch nie in dieser Saison. Bei drei ausstehenden Weltcupspringen wuchs Geigers Rückstand auf Kraft auf 138 Punkte an. „Zwei Leute auf dem Podest, hervorragende Leistung. Markus hat noch einmal seine Klasse gezeigt“, bilanzierte Bundestrainer Stefan Horngacher. Und: „Karl ist momentan nicht ganz so locker, wie er sein könnte.“Der 20-jährige Constantin Schmid aus Oberaudorf, der als Raw-Air-Führender in den Wettbewerb gestartet war, kam mit 256,5 Punkten (131+132,5) auf 16 Rang.