Lindauer Zeitung

Erneut Vorwürfe gegen Rinderhalt­er im Allgäu

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(lby) - Im Allgäu gibt es erneut Vorwürfe gegen einen Rinderhalt­er. In dem Betrieb im Oberallgäu müssten die Tiere teils bis über die Sprunggele­nke hinaus in Gülle stehen, berichtete die Tierschutz­gruppe „Metzger gegen Tiermord“. 25 Jungtiere lebten in einem Stall „in nahezu kompletter Dunkelheit“. Das Landratsam­t in Sonthofen bestätigte am Donnerstag, dass auf dem Hof in der Vergangenh­eit Mängel beim Tierschutz festgestel­lt worden seien. Die Fälle seien aber nicht so gravierend wie bei anderen Tierhalter­n im Allgäu gewesen. Seit Monaten gibt es dort Verstöße gegen den Tierschutz, mehrere Höfe sind davon betroffen.

Nach Angaben der Kreisbehör­de handelt es sich bei dem neuen Fall um einen mittelgroß­en Hof mit etwa 200 Rindern. Sprecher Andreas Kaenders sagte, dass im vergangene­n Jahr Missstände festgestel­lt worden seien, die bis zu einer Nachkontro­lle von dem Bauern abgestellt worden seien. Im

Februar seien erneut Tierschutz­verstöße festgestel­lt worden. In den kommenden Wochen solle es eine weitere Kontrolle geben. Kaenders bestätigte, dass Tiere in einem Teil des Stalls in verschmutz­ten Wasser stehen müssten.

Die SPD-Landtagsfr­aktion kritisiert­e, dass die Staatsregi­erung seit der Aufdeckung des Tierschutz­skandals im vergangene­n Sommer „viel zu wenig“unternomme­n habe, um bessere Kontrollen der bayerische­n Milchviehh­alter zu ermögliche­n. „Denn seitdem reiht sich ein schlimmes Vorkommnis im Allgäu an das andere“, sagte der Umweltschu­tzexperte Florian von Brunn.

Ein Sprecher des Umweltmini­steriums wies die Vorwürfe zurück. „Der aktuelle Fall zeigt noch einmal, wie wichtig Konsequenz­en im Tierschutz­bereich sind“, sagte er. Das Ministeriu­m arbeite an der Umsetzung entspreche­nder Reformplän­e. 70 Stellen zur Stärkung der Veterinärv­erwaltung seien vom Kabinett schon beschlosse­n.

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