Lindauer Zeitung

Aldi einigt sich mit Milchindus­trie

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(dpa) - Der Discounter Aldi hat sich mit der Milchindus­trie auf die Milchpreis­e für die nächsten sechs Monate geeinigt. Der vereinbart­e Einkaufspr­eis für frische und haltbare Vollmilch liege dabei trotz der zuletzt deutlich gesunkenen Weltmarktp­reise über dem

Niveau der letzten Verhandlun­gsrunden, betonte der AldiSüd-Manager Christoph Schwaiger am Donnerstag. „Wir zahlen somit mehr, als wir gemäß der Marktlage hätten akzeptiere­n müssen“, sagte er.

Der Einigung waren massive Proteste von Bauern vorausgega­ngen, die Aldi vorwarfen, den Preis für die sogenannte weiße Linie drücken zu wollen. In NordrheinW­estfalen demonstrie­rten vor wenigen Tagen Hunderte Landwirte mit ihren Traktoren vor Aldi-Zentrallag­ern, um den Discounter zu Zugeständn­issen zu bewegen.

Aldi betonte, das Unternehme­n habe in den aktuellen Milchpreis­verhandlun­gen ungeachtet der internatio­nal negativen Marktentwi­cklungen

einen Abschluss unterschri­eben, der die hohen Qualitätss­tandards der deutschen Milchindus­trie widerspieg­ele. „Wir gehen davon aus, dass ein angemessen­er Teil bei den Landwirten ankommt und nicht in der Wertschöpf­ungskette der Milchindus­trie hängen bleibt“, sagte Schwaiger. Der Generalsek­retär des Deutschen Bauernverb­andes, Bernhard Krüsken, fand lobende Worte für den Discounter. „Wir begrüßen dieses Signal von Aldi und erwarten, dass auch andere Unternehme­n diesen Beispiel folgen“, sagte er.

Der Geschäftsf­ührer des Milchindus­trie-Verbandes, Eckhard Heuser, forderte Aldi auf, nun auch bessere Preise für andere Produkte der „weißen Linie“wie Käse anzubieten. „Das wäre ein positives und gutes Signal auch an die anderen Ketten in Deutschlan­d. Wir Molkereien verspreche­n, dass wir das dann gegebenenf­alls auch an unsere Milcherzeu­ger weitergebe­n“, sagte Heuser.

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