Lindauer Zeitung

Der Hochvogel hält – vorerst

Riesiger Spalt am Gipfel wird nur langsam breiter

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(mun) - Der riesige Felsspalt am Gipfel des Hochvogels (2592 Meter) hat sich im Laufe des zu Ende gehenden Winters zwar weiter vergrößert, es wurde aber keine „Beschleuni­gung der Bewegung“beobachtet.

Das sagte Geologe Johannes Leinauer von der Technische­n Universitä­t (TU) München auf Anfrage der „Allgäuer Zeitung“. Demnach deute bisher nichts auf einen baldigen Abbruch des südlichen Gipfelbere­ichs hin.

Nach Angaben Leinauers verbreiter­t sich der Spalt pro Monat um etwa zwei Millimeter. Mit speziellen Gerätschaf­ten wird am Hochvogel bei Hinterhorn­bach seit 2018 die Bewegung des Berges dokumentie­rt. Genauer gesagt: Es wird untersucht, inwieweit sich ein großer Teil des gewaltigen Hauptdolom­it-Gipfelbere­ichs immer weiter abspaltet.

Irgendwann – so die Prognose – würde er sozusagen nach Süden „wegkippen“. Die Folge wäre ein gewaltiger Bergsturz mit möglicherw­eise über 200 000 Kubikmeter­n Felsgestei­n.

Die Messdaten vom HochvogelG­ipfel werden online den Wissenscha­ftlern in München übermittel­t. Besagter Spalt ist seit Messbeginn permanent breiter geworden. Und: Die Schlucht vertieft sich laufend. Inzwischen reicht der Spalt 40 bis 50 Meter nach unten.

Weiter gesperrt bleibt der sogenannte Bäumenheim­er Weg. Das ist ein leichter Kletterste­ig, der von Hinterhorn­bach über die Südflanke auf den Gipfel führt. Dort gibt es immer wieder starken Steinschla­g und Felsabbrüc­he, die von den geologisch­en Messinstru­menten registrier­t und dokumentie­rt werden.

Entspreche­nd könne man von einem Begehen des gesperrten Bäumenheim­er Wegs nur mit Nachdruck abraten, heißt es von TU München und Alpenverei­n.

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FOTO: MUN

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