Der Feldhase ist ein scheuer Geselle
Heute im Fokus der LZ-Serie „Draußen umgeschaut“: der Feldhase
Umgebung nahezu vollständig erfassen. Der Hase ist Vegetarier, der sich von Gras, Feldfrüchten, Obst, Samen so wie Rinde ernährt. Feldhasen behalten ihr Revier ein Leben lang.
Der Feldhase ist ein scheuer Geselle, der sich als Einzelgänger erst in der Dämmerung auf die Suche nach Nahrung macht. Tagsüber sitzt er in einer gut geschützten Mulde, der sogenannten Sasse. Er ist ein Fluchttier. Bei Bedrohung durch beispielsweise Fuchs, Wildschwein oder Greifvögel bleibt der Feldhase so lange geduckt sitzen, bis der Feind zu nahe kommt. Dann flüchtet er blitzartig und schlägt plötzlich Haken, um seinen Verfolger abzuhängen. In der Paarungszeit, die im Januar beginnt, kann man mehrere Feldhasen auch tagsüber gemeinsam beobachten. Die Häsin wählt ihren Partner. Durch Wettläufe und Boxkämpfe muss der Hase zeigen, dass er die beste Wahl ist. Sie paart sich dann mehrmals mit verschiedenen Partnern. Die Tragzeit dauert etwa sechs Wochen. Pro Jahr sind bis zu vier Würfe mit mehreren Jungen möglich.
Als Lebensraum bevorzugt der in ganz Europa verbreitete Feldhase die offene, aber strukturreiche Landschaft mit einer vielfältigen, kleinparzellierten Nutzung aus Äckern, Wiesen, Weiden und Brachen. Man findet ihn vorwiegend in Tieflagen. In den Alpen kommt er bis in eine Höhe von 1600 Metern vor. Laut der Deutschen Wildtierstiftung beherbergt Deutschland heute etwa drei Millionen Feldhasen, doch ist der Bestand erheblich zurückgegangen. In Bayern ist er daher auf der Vorwarnstufe der Roten Liste zu finden.
Neben den natürlichen Feinden hat vor allem der Mensch den Rückgang zu verantworten, denn Meister Lampe findet immer weniger geeignete Lebensräume und Nahrung.
Dies ist Folge der Intensivierung der Landwirtschaft, der Ausbreitung des Anbaus von Energiepflanzen, des anhaltenden Verlusts der Strukturvielfalt in unserer Landschaft, des Straßenund Wegebaus und unserer Bautätigkeit in der freien Feldflur.
Der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu, der diesen Beitrag verfasst hat, ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Erhaltung und Pflege rer heimischen Kulturlandschaft und dem Artenschutz widmet. Der Vorstand setzt sich in „Drittelparität“aus Vertretern der Kommunen, der Naturschutzverbände und der Landwirtschaft zusammen. So können gemeinsam und im Konsens Arbeiten im Sinne des Naturschutzes mit den Landnutzern vor Ort vorgenommen werden. Telefonkontakt: 08382 / 27 03 81