Lindauer Zeitung

Forscher für schrittwei­se Schulöffnu­ng

Nationalak­ademie rät zu allmählich­er Rückkehr zur Normalität – Kultusmini­ster beraten

-

(AFP/dpa) - Schrittwei­se Schulöffnu­ng, bessere Datensamml­ung, Maskenpfli­cht – in ihrer Funktion als Regierungs­beraterin in der Corona-Krise hat die Nationalak­ademie Leopoldina Empfehlung­en für eine vorsichtig­e Rückkehr zur Normalität vorgelegt. Die Forscher schlugen am Montag vor, die Schulen „so bald wie möglich“wieder zu öffnen. Höchste Priorität, so die Forscher, habe in den kommenden Monaten zwar weiterhin die „rasche Eindämmung“der Pandemie. Dennoch müssten nun Strategien für die allmählich­e Rückkehr in die Normalität

entwickelt werden. Voraussetz­ungen hierfür seien: „Die Neuinfekti­onen stabilisie­ren sich auf niedrigem Niveau, das Gesundheit­ssystem wird nicht überlastet, Infizierte werden zunehmend identifizi­ert, die bekannten Schutzmaßn­ahmen werden „disziplini­ert eingehalte­n.“

In dieser Richtung äußerten sich am Osterwoche­nende auch viele Politiker, etwa Nordrhein-Westfalens Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) und Baden-Württember­gs Innenminis­ter Thomas Strobl. „Man kann ein Land nicht ewig lahmlegen. Das würden die Menschen nicht verkraften, und auch unsere Wirtschaft nicht“, sagte der CDU-Politiker.

Neben der Wirtschaft stehen vor allem die Schulen im Fokus. Die Leopoldina empfahl eine schrittwei­se Öffnung, auch sollten Prüfungen „wenn eben möglich“abgehalten werden. Da die Jüngeren im Bildungssy­stem mehr auf persönlich­e Betreuung angewiesen seien, sollten zuerst Grundschul­en und die Sekundarst­ufe I – Haupt-, Real- und Gesamtschu­len bis Klasse 10 sowie Gymnasien bis einschließ­lich der Klassen 9 beziehungs­weise 10 – wieder starten. Einen genauen Termin nannten die Forscher nicht. Heute beraten die Länder-Kultusmini­ster in einer Schalte über das Vorgehen.

Zur allmählich­en Rückkehr zum Alltag gehöre laut Leopoldina auch, dass „zunächst zum Beispiel der Einzelhand­el und das Gastgewerb­e wieder öffnen sowie der allgemeine geschäftli­che und behördlich­e Publikumsv­erkehr wiederaufg­enommen werden“.

Die Stellungna­hme der Forscher ist eine wichtige Grundlage für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpr­äsidenten am Mittwoch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany