Romeo und Julia treffen sich im Internet
Das Team der Langenargener Festspiele probt online – Premiere für Juli geplant
(ela) - Auch das Team der Langenargener Festspiele muss in der Corona-Krise mit völlig veränderten Bedingungen klarkommen. Derzeit ist weiterhin ein Premierentermin Anfang Juli geplant, weshalb auch die Proben jetzt begonnen haben. Die laufen aber so ganz anders ab, als die Künstler das gewohnt sind. In einer Videokonferenz haben Schauspieler, Leitungsteam und der Regisseur des Abendstücks „Romeo und Julia“erzählt, wie sie gerade arbeiten.
„Wir haben nun mit einer Leseprobe für das Abendstück begonnen – und zwar online. Die Zeit, die wir jetzt für diese Leseproben haben, die werden wir gut nutzen“, erzählt Nadine Klante, künstlerische Leiterin. Soll heißen: Schauspieler und Regisseur Andreas Kloos kamen per Videochat zu einer sogenannten Tischprobe zusammen. Das Stück ist in verteilten Rollen gelesen worden – solche Proben stehen in der Theaterarbeit immer vor den szenischen Proben an, also auch unter normalen Umständen. „Es geht jetzt um solche Fragen: In welcher Welt spielt das Stück? Wie lege ich die Rolle an? Und dann geht das immer weiter ins Detail: Wie klingen Betonungen? Wie ist die Bedeutung des Textes?“, erklärt Andreas Kloos. Mit an Bord ist jetzt auch schon Anna Seubert, sie ist für die Kampfchoreografien in „Romeo und Julia“verantwortlich. Sie wird mit den Schauspielern zunächst üben, wie sie rückwärts umfallen können, ohne sich weh zu tun.
Parallel beginnt die Arbeit an konzeptionellen und übergeordneten, inhaltlichen Ideen des Abendstücks. Soll heißen: Andreas Kloos und die Schauspieler Steffen Essigbeck, Anetta Dick, Tobias Wagenblaß und Birgit Unger überlegen, was ihnen wichtig ist und wo sie Schwerpunkte setzen wollen. Vor allem geht es auch darum, wie sich die zehn Rollen auf die vier Schauspieler so verteilen lassen, dass die szenischen Abläufe auf der Bühne passen und zum Beispiel die Kostümwechsel sinnvoll bewerkstelligt werden können.
Und wie ist die Stimmung im Team? „Wir sind Anfang März einmal in Langenargen zusammengekommen. Und jetzt war es einfach schön, dass wir einander heute wiedergesehen haben“, gibt Andreas Kloos seine Eindrücke nach der ersten digitalen Probe wieder und fügt hinzu: „Ich möchte die Stimmung als gut und optimistisch beschreiben. Wir sind im Theater ohnehin austrainiert, was Katastrophen angeht. Da passieren die verrücktesten Dinge.“Und es sei doch gut, dass digitale Plattformen zur Verfügung stehen.
Die Planung unter den veränderten Rahmenbedingungen steht Nadine Klante zufolge. Weiter geht es mit Textproben per Skype, dann wären die Kampfchoreografien dran und schließlich die szenischen Proben, zunächst für das Abendstück und dann auch die fürs Familienstück. „Aber wir sind laufend in enger Abstimmung mit den relevanten Stellen und halten uns natürlich strikt an die jeweiligen Bestimmungen“, betont Intendant Steffen Essigbeck. „Geduld und Flexibilität, das sind Eigenschaften, die man im Moment mitbringen muss“, ergänzt Nadine Klante. Natürlich hoffen alle Beteiligten, dass die Spielzeit wie geplant starten kann – die Probenarbeit jedenfalls hat begonnen.
Weitere Informationen unter www. langenargenerfestspiele.de