Auch Festival in Avignon findet nicht statt
(dpa) - Das Theaterfestival Avignon ist wegen der Covid-19Pandemie abgesagt worden. Man habe die Erklärungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zur Kenntnis genommen, teilten die Organisatoren am Montagabend mit. „Die Bedingungen für die 74. Auflage vom 3. bis 23. Juli 2020 sind heute nicht mehr erfüllt. Das Festival wurde 1947 gegründet und fiel nur einmal im Jahr 2003 wegen Streiks der Techniker und Künstler aus.
- „Es ist eine wunderbare Aufgabe“. Das war stets das Credo des Ulmer Münsterbaumeisters, wenn man ihn auf seine schwere Verantwortung für das gigantische gotische Bauwerk ansprach. Dieser Aufgabe hat sich Michael Hilbert mit schier unerschöpflicher Energie gewidmet und sich dabei allergrößte Hochachtung bei Kirchenleitung und Stadtspitze sowie in seiner Bauhütte erworben. Umso bestürzter sind nun die Reaktionen auf die Todesnachricht aus Reutlingen, wo der 58-jährige am Karfreitag einem schweren Krebsleiden erlegen ist.
„Ein Dreibein wackelt nicht“. Hilberts Vergleich sprach für Bodenhaftung. Denn der Mann, der von 2013 als 20. Münsterbaumeister in Ulm wirkte, umriss damit in schlichten Worten die alles andere als schlichte Dreifach-Dimension seines gigantischen Arbeitsplatzes: Das fast 650 Jahre alte Gotteshaus ist höchstrangiges Kulturdenkmal, Mittelpunkt einer evangelischen Kirchengemeinde und konfessionsübergreifender Ort der Identifikation für Stadt und Region zugleich. Aber dieser Aufgabe stellte sich der dynamische Fünfziger mit Pferdeschwanz voll spürbarem Tatendrang und fachlich fundierter Fantasie.
Dass er einmal zum Herrn über Abertausende von Steinen werden sollte, war ihm nicht vorhergesagt. Kurvenreich verlief sein Leben: 1962 in Reutlingen in eine alte schwäbische Familie geboren, hatte er doch kosmopolitische Wurzeln: griechische Großmutter, spanische Urgroßmutter. Weil der Vater beruflich meist im Ausland tätig war, wurde der kleine Michael 1968 in Istanbul eingeschult. Später folgten Jahre in Teheran, einer weiteren Millionenstadt
mit altehrwürdigen Riesenbauten. Dann der Kontrast: Internatsjahre in Schloss Mochental und Urspring auf der Schwäbischen Alb. Nach Abitur und Schreinerlehre studierte er Architektur in Frankfurt und Biberach.
1990 arbeitete er beim Bau der Ulmer Universität auf dem Oberen Eselsberg mit. Jahre in München und Stuttgart mit eigenem Büro folgten. Von 1998 bis 2013 war er dann einer der Teilhaber eines Architektenbüros in Stuttgart. Projekten der Denkmalpflege galt dabei sein besonderes Augenmerk. Bis zu einem Drittel seiner Arbeitszeit widmete er der Sanierung großer, alter Bauten.
Diese profunde Erfahrung mit dem Denkmalschutz gab dann wohl den Ausschlag im Gesamtkirchengemeinderat