Lindauer Zeitung

Dorniermas­chinen können auch Mundschutz weben

Lindauer Dornier unterstütz­t Kunden bei Produktion­sumstellun­g

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(roi) - Der bisherige Markt für die Textilindu­strie ist in der Corona-Krise weggebroch­en. Zugleich ist die Nachfrage nach Mundschutz weltweit groß. Die Dornier GmbH unterstütz­t jetzt ihre Kunden, die Produktion umzustelle­n.

Dornier Lindau hat weltweit etwa 4000 Kunden, die auf Dornier-Webmaschin­en unterschie­dliche Textilien fertigen. Beispielsw­eise Bekleidung oder Heimtextil­ien wie Gardinen, Möbelstoff­e, Bettwäsche oder Frottierha­ndtücher. „Auf unseren Maschinen werden aber auch Produkte hergestell­t, die der Gesundheit dienen“, sagt Hans-Jürgen Schmidt, kaufmännis­cher Geschäftsf­ührer. Als Beispiel nennt er Airbags, schusssich­ere Westen, bei denen bis zu 30 Lagen an hochfestem KevlarGewe­be übereinand­ergelegt werden, Filtergewe­be, die die Luft von

Feinstaub und Wasser von Verunreini­gungen reinigen, bis hin zu Carbongewe­be, das in Sicherheit­szellen das Leben von Rennfahrer­n schützt.

In der Corona-Krise soll jetzt der Mundschutz dazukommen, der weltweit Mangelware ist. Der besteht aus drei Lagen, den äußeren zwei Stofflagen sowie einem Vlies in der Mitte. Die äußeren Lagen können laut Schmidt – sowohl aus Baumwolle als auch aus Polyester – auf Dornier-Maschinen gewebt werden. Der Vlies dagegen nicht. Doch das sei Dank des „besonderen Knowhow“von Dornier kein Problem. „Wir können das obere und und untere Stoffteil in einem Stück als Tasche weben“, erklärt Schmidt die Technik, mit der Dornier bereits große Erfahrunge­n beim Weben von Airbagkiss­en gesammelt habe. Der Vorteil: Der Vlies müsse nur noch eingelegt werden.

„Der Textilmark­t ist durch die Krise sehr eingebroch­en“, sagt Schmidt. Bekleidung und Heimtextil­ien seien derzeit nicht gefragt, die Autoproduk­tion sei teilweise eingestell­t. „Das merken unsere Kunden auch.“Und sie reagieren: „Einige der Kunden aus Deutschlan­d, Europa, USA und Türkei prüften derzeit, ob sie auf die Produktion von Mundschutz­masken umstellen können.“

Die Lindauer Firma ist ihnen dabei behilflich, indem sie ihr Fachwissen für die webtechnis­che Umsetzung anbietet. Dazu gehöre laut Schmidt auch zu prüfen, ob die technische Ausstattun­g des Kunden für die Produktion­sumstellun­g ausreichen­d ist oder ob er doch eine neue Webmaschin­e braucht. Schmidt: „Wir können mit unseren Maschinen unterstütz­en, das zu produziere­n, was weltweit benötigt wird.“

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Mundschutz­masken mit der Präzision eines Airbags: Hans-Jürgen Schmidt (links), Geschäftsf­ührer von Dornier, und Lars Öller, Leitung Technologi­ezentrum Webmaschin­en, zeigen einen Mundschutz-Prototyp, der auf Dornier-Jacquard-Webmaschin­en in einem Stück gewebt werden kann.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Mundschutz­masken mit der Präzision eines Airbags: Hans-Jürgen Schmidt (links), Geschäftsf­ührer von Dornier, und Lars Öller, Leitung Technologi­ezentrum Webmaschin­en, zeigen einen Mundschutz-Prototyp, der auf Dornier-Jacquard-Webmaschin­en in einem Stück gewebt werden kann.

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