OB Alfons bietet dem Stadtrat ein gutes Miteinander an
Die Oberbürgermeisterin verspricht kürzere Sitzungen – was beim ersten Mal noch nicht klappt
(dik) - Lindaus neue OB Claudia Alfons bietet dem Stadtrat ein gutes Miteinander an. Dazu gehören aus ihrer Sicht auch kürzere Sitzungen. Das aber hat beim ersten Mal noch nicht geklappt.
Vor Beginn der Stadtratssitzung am Montagabend musste Alfons den Amtseid leisten. Traditionell nimmt der älteste Stadtrat diesen Eid ab, das war Uli Gebhard (SPD). Vor ihm schwor Alfons dem deutschen Grundgesetz und der bayerischen Verfassung Treue, den Gesetzen Gehorsam und eine gewissenhafte Erfüllung der Amtspflichten. Sie endete mit den Worten: „So wahr mir Gott helfe.“Anschließend überreichte Gebhard ihr die Amtskette, die Lindaus Oberbürgermeisterin bei feierlichen Anlässen trägt. Stadträte und Bürger im Saal applaudierten der neuen OB.
Ihre Antrittsrede hielt Alfons anschließend bewusst kurz, denn ihr Ziel sei es auch, die Sitzungen deutlich kürzer zu halten. Auch wenn sie sich tatsächlich kurz gefasst hat, klappte das mit der kurzen Sitzung beim ersten Mal nicht. Denn die Räte brauchten gut fünf Stunden, also bis nach 23 Uhr, bis sie alle Posten vergeben, alle Ausschüsse besetzt und alle Satzungen verabschiedet hatten. Dass das so lange dauerte, lag allerdings nicht an der neuen OB, sondern an komplizierter Materie, an schwierigen Mehrheitsverhältnissen und daran, dass unter anderem das Abstimmen in der großen Inselhalle unübersichtlich und deshalb langwierig ist.
Alfons sagte, dass sie sich auf die Arbeit mit den elf Fraktionen und Gruppen im Stadtrat freue, die Vielzahl sei „Ausdruck unserer immer diverser werdenden Gesellschaft“. Dabei nehme sie jeden einzelnen Stadtrat ernst, denn jeder vertrete eine gewisse Anzahl an Bürgern: „Mein Ziel ist es, dass sich die Bürger durch den Stadtrat gut vertreten fühlen.“Das bedeute nicht, dass jeder jede Entscheidung
gut finden werde, aber jeder Lindauer solle das Bemühen der Frauen und Männer im Stadtrat erkennen, die für Lindau beste Lösung zu erreichen. Dann bekämen die Rätinnen und Räte auch die ihnen im Ehrenamt zustehende Wertschätzung. In diesem Zusammenhang verbat sie sich despektierliche Äußerungen gegen andere Räte und gegen Bürger. Tatsächlich schritt sie bei der späteren Diskussion nach einer entsprechenden Äußerung sofort ein.
Alfons versprach gute Vorbereitung der Sitzungen und gute Unterlagen, die frühzeitig zugehen. Außerdem werde der Stadtrat alle Entscheidungen nach der Debatte in seinen Sitzungen treffen: „Es wird keine Entscheidungen im Hinterstüberl geben.“
Die neue Oberbürgermeisterin appellierte an die gemeinsame Verantwortung von OB, Stadtrat und Verwaltung für Lindaus Zukunft und versprach, „dass jeder Einzelne von Ihnen in mir einen unvoreingenommenen Partner hat“. Sie freue sich auf die Diskussionen und Entscheidungen. Die erste Arbeitssitzung steht am 27. Mai an.