Eike freit Heike
Normalerweise zieht Helge Braun, seines Zeichens Chef des Kanzleramts, die Strippen eher im Stillen. Da jedoch in CoronaZeiten nichts mehr normal ist, taucht der stets freundlich dreinschauende Hesse seit einigen Wochen quer durch alle Medien als Sprachrohr Angela Merkels auf. Aber Hand aufs Herz: Hätten Sie noch vor Kurzem auf Anhieb gewusst, ob sich hinter
ein Mann oder eine Frau verbirgt?
Damit sind wir bei einer Gruppe von Vornamen, die zugleich männlich und weiblich sein können. hat einen skandinavischen Ursprung und bedeutet Als Männername ist er nicht gerade alltäglich. Die aus derselben Wurzel stammende weibliche Form – Mitte des 20. Jahrhunderts noch einer der beliebtesten deutschen Mädchennamen – kennen wir viel besser. Aber es gibt eben auch die weibliche Nebenform und war in den 1970ern schon eine namhafte deutsche Soziologin, als
gerade seine kurvenreiche Klamauk-Karriere startete.
Ein anderes Beispiel: Heiraten
und so darf man in der Regel davon ausgehen, dass
der Mann und die Frau ist. Aber es kann auch umgekehrt sein. Und nicht nur das: Heute wären sogar zwei Männer denkbar oder zwei Frauen. Jedenfalls gilt – eine Kurzform von Namen wie oder – eher als Männername, vor allem im Norden. Mädchen können allerdings ebenso heißen. Bei
wiederum denkt man vor allem an weibliche Wesen. Bekannte Trägerinnen: die Leichtathletin oder die Schauspielerin Männer namens gibt es jedoch auch.
Hier einige weitere Exemplare, die für Männlein oder Weiblein stehen können: war früher eine geläufige Kurzform von Namen wie aber auch Etwas (von und moderner klingen oder
(von
oder sowie (von oder
Dabei ist eines festzuhalten: So darf man seine Kinder heute auch problemlos nennen. Früher waren doppeldeutige Namen in Deutschland nur in Verbindung mit einem anderen, das Geschlecht des Kindes eindeutig kennzeichnenden Namen erlaubt. Also statt nur
Aber diese strikte Regelung hat das Bundesverfassungsgericht 2008 gekippt. Es reicht, wenn das Geschlecht des Kindes im Geburtenregister eingetragen wird. Allerdings darf der Name nicht eindeutig mit dem anderen Geschlecht identifiziert werden. für ein Mädchen geht also nicht.
Mit fortschreitender Internationalisierung unserer Gesellschaft nimmt die Zahl der Vornamen automatisch zu – und damit auch die Zahl der Unisex-Varianten:
… Wie schon vor zwei Tagen in einem anderen „SZ“Artikel zu diesem Thema anklang, wird die Wahl für werdende Eltern allemal schwerer. Allerdings erledigen sich manche Kandidaten mit der Zeit von selbst. Nächste Woche drohen uns die Eisheiligen.
– allesamt altehrwürdige Namen, aber ohne Chancen bei heutigen jungen Eltern. Nur die
(15. Mai) tanzt aus der Reihe:
zählt derzeit zu den beliebtesten Mädchennamen. Was am Tag darauf schon wieder konterkariert wird: der Tagesheilige am 16. Mai, rangiert auf der Namenshitliste im niederen Promillebereich.
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