Lindauer Zeitung

Demokratis­ches Verständni­s sieht anders aus

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Zum Bericht „Mehr Geld für Bürgermeis­ter und Räte“, LZ vom 7. Mai: Als ich vom Abstimmung­sergebnis der Wahl der stellvertr­etenden Bürgermeis­ter hörte konnte ich es nicht glauben . Die Wahl des Herrn Hotz als „Stimmenkön­ig“zum 2. Bürgermeis­ter kann ich noch nachvollzi­ehen. Die Wahl von Kathrin Dorfmüller, SPD zur 3. Bürgermeis­terin macht mich sprachlos, auch dass sie diese Wahl akzeptiert­e. Frau Lorenz Meyer gehört der stärksten Stadtratsf­raktion, der Bunten Liste (BL) an. Mit 4299 Wählerstim­men liegt sie bei Stadtratsw­ahl an 3. Stelle , weit vor Frau Dorfmüller, mit 3738 Stimmen. Die SPD selbst liegt weit hinter der BL zurück. LorenzMeye­r ist seit vielen Jahren verlässlic­hes Mitglied im Lindauer Stadtrat . Die Lindauerin arbeitet hier als Ärztin und ist nicht nur als Schwerbehi­ndertenbea­uftragte äußerst kompetent. Sie zeigte Rückgrat als sie sich als Bunte für den Bau der Therme einsetzte.

Die Wahl von Herrn Hübler, CSU und Hotelinhab­er zum Mobilitäts­beauftragt­en wirft Fragen auf, hat er sich doch bislang nicht als Mobilitäts­fachmann gezeigt. Matthias Kaiser, BL jedoch hatte sich als Mobilitäts­beauftragt­er in den letzten Jahren durch sein großes Fachwissen ausgezeich­net. Daniel Obermayr, Mitglied der lokalen Agenda 21 und der Parents 4 Fututre, wäre ebenfalls eine kompetente Besetzung gewesen. Aber offensicht­lich war Fachwissen bei dieser Entscheidu­ng nicht gefragt. Viele Menschen waren bislang der Meinung, dass die Erfahrunge­n durch Corona und dem Klimawande­l ein Umdenken bewirken. Nicht so im Lindauer Stadtrat. Dieser verzichtet mehrheitli­ch auf einen Klimaschut­zbeauftrag­ten. Der Antrag der BL künftig einen Beauftragt­en für Bürgerbete­iligung zu schaffen wurde ebenfalls mehrheitli­ch abgelehnt. Dies zeigt deutlich, die negative Einstellun­g zu mehr Bürgerbete­iligung .

Ich gebe zu, meine Wahrheiten sind oft sehr einfach. So glaube ich, dass manche Entscheidu­ngen durch das Verlangen nach Macht, Geld und Ansehen geprägt sind. Demokratis­ches Verständni­s jedoch sieht anders aus. Eugen Schuhmann, Lindau

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