Politiker zerbrechen sich seit Jahren Köpfe
Zum Bericht „120 Leute demonstrieren gegen Faschismus“, LZ vom 2. Mai: Grundsätzlich möchte ich allen danken, die an dieser Demonstration zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs teilnahmen. Auch all die anderen Beweggründe, für die demonstriert wurde, sind wichtig und anerkennenswert. Allerdings ist mir in der Berichterstattung eine Aussage, bei der es um die Lage von Flüchtlingen ging, sehr negativ aufgefallen, nämlich: „Es interessiert keinen Politiker, was mit diesen Menschen ist, dabei wäre es ein Leichtes, ihnen ihre Würde zurückzugeben“. Sollte dieser Satz im Wortlaut tatsächlich so geäußert worden sein, dann verwehre ich mich gegen die pauschalierte Darstellung, dass es „keinen Politiker interessiere, was mit diesen Menschen ist“. Es interessiert die Politiker durchaus, sie zerbrechen sich sehr wohl seit Jahren die Köpfe über diese sehr schlimme, unwürdige Situation, in der sich die allermeisten Flüchtlinge befinden. Aber kein Politiker kann gegen die Gesellschaft auf Dauer etwas durchsetzen – und das gilt nicht nur für Deutschland. Deshalb müssen wir alle es wollen, wenn diese Situation verbessert werden soll. Eine pauschale Politikerschelte hilft nicht weiter. Im Gegenteil: Hut ab vor allen Politikern, die sich dieser Problematik stellen – ob aus freiem Antrieb oder Kraft ihres Amtes. Josefine Strodel, Lindau