Dreijähriger verschickt Flaschenpost – und versüßt Lindauerin den Tag
Leider fehlt in der Flasche die Adresse des kleinen Karl Hummler – Doch die Lindauerin findet den Jungen trotzdem
- Als Vivian Suppan am ersten Mai mit ihrem Hund spazieren geht, sieht sie am Ufer etwas Sonderbares blitzen. Sie findet eine Flaschenpost, abgeschickt vom dreijährigen Karl. Sie will ihm antworten, doch leider fehlt die Adresse des Buben. Am Ende finden sich die beiden trotzdem.
Als sie die Geschichte erzählt, ist Vivian Suppan noch immer total begeistert. „Das hat mir wirklich den Tag versüßt, gerade in dieser Zeit“, sagt sie. Die dicke Glasflasche, die sie morgens beim Spaziergang am Giebelbach entdeckt, ist gut gefüllt. „Ich habe eine Schatzkarte reingemacht, Muscheln und Bonbons“, erzählt der dreijährige Karl.
Auf die Idee gekommen, eine Flaschenpost zu verschicken, ist er gemeinsam mit seiner Mama. „Wir hatten gerade ein Piraten-Wimmelbuch angeschaut“, erzählt Sina Hummler. „Und weil ich das mit meinem Papa als Kind selber schon gemacht habe, dachte ich, das wäre doch jetzt nett.“
Die Mama suchte eine Flasche mit besonders dickem Glas aus, Karl machte sich daran, eine Schatzkarte zu malen. Mit Muscheln, Bonbons und einer Nachricht für den Finder packten die beiden die Karte in die Flasche, verschlossen sie fest und warfen sie in Bad Schachen in den Bodensee. „Ich war mir eigentlich sicher, dass da auch noch ein separater Zettel mit unserer Adresse drin war“, sagt Sina Hummler. Schließlich wollte Karl unbedingt auch eine Antwort, sollte jemand seine Post finden.
Doch als Vivian Suppan mit einer Pinzette ganz vorsichtig Karls Bild und seine kleine Nachricht aus der Flasche holt, ist da kein Zettel mit einer Adresse. Doch so schnell will sie nicht aufgeben. Sie setzt einen Post in der Facebook-Gruppe „Du weißt, dass Du aus Lindau bist...“ab. „Ich habe heute die süße Flaschenpost von dem kleinen Karl gefunden“, schreibt sie. „Es sollte eine Adresse in der Flasche sein, damit man ihm einen Brief schreiben kann, wo und wann man die Flasche gefunden hat. Nur leider fehlt der Zettel mit der Adresse drauf. Vielleicht lesen das hier ja die Eltern von Karl und schicken mir noch die Adresse.“
Sina Hummler ist nicht so oft bei Facebook. „Aber ich habe fast gleichzeitig drei Nachrichten von Freunden bekommen, die gefragt haben, ob das nicht mein Karl ist“, erzählt sie. Kein Wunder, denn Vivian Suppans Post wird fast 200 Mal geteilt. „Ich finde das richtig süß vom Karl“, schreibt eine Facebook-Nutzerin. „Schön, dass man hier über Facebook auch mal was Schönes erleben kann und der Absender so schnell gefunden wurde“, eine andere. Sina Hummler meldet sich schließlich bei Vivian Suppan und schickt ihr Karls Adresse. „Ich habe Karl schon einen Antwort-Brief geschrieben“, erzählt Vivian Suppan. „Ich fand das so nett.“Sina Hummler und Karl freuen sich natürlich auch wahnsinnig, dass ihre Post so gut ankam. „Genau das war ja unsere Intention.“