Lucas Di Berardo bleibt ein Goalie der Islanders
Lindauer Eishockey-Oberligist verlängert mit dem Torwart – Gabriel Federolf verlässt den EVL wieder
(sz) - Nach dem Transferembargo der Eishockey-Oberligisten (Staffeln Nord und Süd) bis Ende April geht nun auch bei den EV Lindau Islanders die Kaderplanung für die Saison 2020/21 weiter – auch wenn man noch nicht weiß, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf das deutsche Eishockey haben wird. Wie vor dem Embargo angekündigt, wollen die Lindauer hauptsächlich auf Kontinuität setzen. Ein weiterer Schritt dorthin ist nun die Vertragsverlängerung mit Goalie Lucas Di Berardo. Gabriel Federolf hingegen hat ein Angebot der Islanders abgelehnt.
Eine der wichtigsten Positionen in der Mannschaft der EV Lindau Islanders bleibt mit Lucas Di Berardo besetzt. Zur Saison 2018/19 kam der Goalie nach Lindau und sollte sich einen Zweikampf mit David Zabolotny um die Position im EVL-Tor liefern. Allerdings verletzte sich Di Berardo im ersten Derby gegen Sonthofen schwer an der Schulter, musste operiert werden und fiel für den Rest der Saison aus. Nach der Operation setzte Di Berardo laut Mitteilung alles daran, um fit zurückzukehren. Vor der vergangenen Saison war er dann wieder topfit und absolvierte, im Wechsel mit Michael Boehm, 34 Spiele für die Islanders. In seiner nun dritten Saison soll der letzte Knoten bei ihm endgültig platzen, sodass er sein ganzes Potenzial und seine beste Leistung zeigen und abrufen kann. „Lucas hat nach seiner Verletzung gezeigt, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Er strahlt Ruhe aus und vermittelt der Mannschaft viel Sicherheit. Mit 25 Jahren ist er als Torwart in einem guten Alter und wird mit Sicherheit nochmals eine Schippe drauflegen können“, wird der Sportliche Leiter der EV Lindau Islanders, Sascha Paul, in der Mitteilung zitiert.
Wie viele seiner Mannschaftskollegen verbindet der 25-jährige gebürtige Mannheimer Di Berardo Arbeit und Oberliga-Eishockey. Dieses Modell betreiben die Lindauer seit einigen Jahren. In einer semiprofessionellen Liga wie der Oberliga werde dies laut EVL immer wichtiger. Bei einem der Sponsoren der Islanders macht Di Berardo eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann, die er im kommenden Februar abschließen wird. Spieler, Verein und Sponsoren: Alle sollen durch dieses Modell profitieren.
Das familiäre Umfeld gefiel Di Berardo. Dazu verzichtete der Goalie laut EVL auf große Nachverhandlungen und will den vom Verein eingeschlagenen Weg weiter mitgehen. So wurden sich beide Seiten schnell über ein weiteres Engagement einig. „Ich freue mich, dass Lucas weiter für den EV Lindau fängt, aber vor allem, dass er weiter den dualen Weg mit Ausbildung und semiprofessionellen Sport mitgeht. Das hat Zukunft, und für solche Modelle stehen wir als EVL“, sagt der Vorsitzende Bernd Wucher. Die Verantwortlichen betonen zudem, dass sich Lucas Di Berardo zum Verein bekannt habe und sich gerade in der momentanen Situation um das Coronavirus sehr loyal dem Verein gegenüber verhalten hat.
Mit wem sich der 25-Jährige in der kommenden Saison um den Platz im Lindauer Tor duellieren soll, steht noch nicht fest. Bei der Besetzung der zweiten Goaliestelle wollen sich die Islanders noch Zeit lassen.
Verlassen wird die Islanders hingegen der Verteidiger Gabriel Federolf. Er kam vor der vergangenen Saison vom SC Riessersee, nun haben sich Verein und Spieler aber nicht auf eine gemeinsame Zukunft verständigen können. „Schade, dass Gabriel den Weg in Lindau nicht weitergehen wird“, meint Sascha Paul. „Er ist ein Sportler mit guter Einstellung und war sehr beliebt in der Mannschaft.“Doch auch ein Kontrakt zu veränderten Konditionen fand bei Federolf keine Zustimmung, der Verteidiger wird sich daher eine neue Mannschaft suchen.
Der bisherige Kader der EV Lindau Islanders:
Tor: Lucas Di Berardo
Verteidigung: David Farny, Dominik Ochmann,
Sturm: Andreas Farny, Simon Klingler, Florian Lüsch, Julian Tischendorf.