Lindauer Zeitung

Das wäre ein großer Fehler

- Von Dirk Augustin

- Es ist gut, dass Stadtrat und Verwaltung sich in einem Workshop ausführlic­h mit den finanziell­en Folgen der CoronaKris­e befassen wollen. Immerhin ist das die größte Herausford­erung der Stadt seit dem Zweiten Weltkrieg. Und es ist sicher das wichtigste Thema der kommenden Jahre. Deshalb müssen die Räte gut vorbereite­t sein, damit sie wohlüberle­gt entscheide­n und handeln können. Dennoch wäre es ein großer Fehler, wenn diese Sitzung tatsächlic­h hinter verschloss­enen Türen stattfinde­n sollte.

Denn solche Geheimsitz­ungen haben schon in den vergangene­n Jahren nie ein gutes Ergebnis zur Folge gehabt. Es sei daran erinnert, dass eine Mehrheit der Räte in einem solchem Workshop hinter verschloss­enen Türen den Plan für ein großes Parkhaus auf dem Karl-Bever-Platz entwickelt hatte, das die

Bürger später abgelehnt haben. Wie es zu dieser Entscheidu­ng gekommen ist und warum die Räte trotz aller Widerständ­e daran festgehalt­en haben, war für die Öffentlich­keit niemals verständli­ch. Schlicht, weil niemand bei der Entscheidu­ngsfindung dabei war.

Zudem war es das zentrale Wahlkampf-Verspreche­n von OB Claudia Alfons, dass es solche Geheimsitz­ungen unter ihrer Führung nicht mehr geben werde. Wenn sie dagegen gleich zu Beginn und beim wichtigste­n Thema ihrer Amtszeit verstoßen würde, wäre sie komplett unglaubwür­dig. Die Lindauer wollten einen Wechsel beim Politiksti­l und haben deshalb die zur OB gewählt, die diesen Wechsel zugesagt hatte. Daran sollte sich Alfons erinnern und die Entscheidu­ng über den Status des Workshops nochmal überdenken.

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