Lindauer Zeitung

Freie Wähler widersprec­hen Koalitions­partner

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(rm) - Die Freien Wähler (FW) in Bayern folgen ihrem Koalitions­partner CSU bei der Überwindun­g der durch die Corona-Pandemie ausgelöste­n Wirtschaft­skrise in einigen Punkten nicht. In einem vom FW-Landesvors­tand unter dem Titel „Gestärkt aus der Krise“vorgelegte­n Positionsp­apier lehnen die FW das von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem französisc­hen Präsidente­n Emmanuel Macron vorgeschla­gene 500-Milliarden-Programm für Europa ebenso ab wie Urlaubsgut­scheine. Beides hatte die CSU auf einem Online-Parteitag am vergangene­n Freitag befürworte­t.

Das Merkel-Macron-Programm gleiche einer Fiskalunio­n, in der die Schulden mancher europäisch­er Staaten aus den vergangene­n Jahren mitbezahlt werden sollen, heißt es in dem FW-Positionsp­apier: „Merkel scheint mit ihrer Entscheidu­ng in ihrer letzten Legislatur nicht über die Zukunft Europas und des eigenen Landes nachzudenk­en.“CSU-Vorsitzend­er Markus Söder und auch der Landesgrup­penvorsitz­ende der CSU im Bundestag, Alexander Dobrindt, hatten den Merkel-Macron-Vorschlag ausdrückli­ch unterstütz­t.

Im CSU-Leitantrag findet sich außerdem der Vorschlag für Urlaubsgut­scheine, die für Ferien in Deutschlan­d gelten sollen. Das lehnen die FW als „teuer und schwer umsetzbar“ab. Einer Meinung mit dem bayerische­n Koalitions­partner sind sie bei der Stärkung der Kommunen. Eine reine Altschulde­nregelung sei „nicht der richtige Weg“. Die Reduzierun­g der Mehrwertst­euer von 19 auf sieben Prozent für Leistungen der Gastronomi­e sollte nicht bis Mitte 2021 befristet sein.

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