Lindauer Zeitung

Reiterin stürzt und verletzt sich lebensgefä­hrlich

- Von Dirk Augustin

(lz) - Bei einem Sturz von ihrem galoppiere­nden Pferd hat sich eine 37-jährige Reiterin am Sonntagnac­hmittag sehr schwer verletzt. Bislang weiß die Polizei noch nicht, wie es zum Sturz kam.

Gegen 17.35 Uhr ritt die Frau auf einer 13-jährigen Haflingers­tute von Esseratswe­iler in Richtung Baindt. Beim Galoppiere­n fiel die erfahrene Reiterin aus bisher unbekannte­r Ursache nach rechts vom Pferd und stürzte auf den geschotter­ten Waldweg. Mit lebensgefä­hrlichen Verletzung­en musste die 37-Jährige im Rettungshu­bschrauber in eine Klinik geflogen werden.

Wie die Polizei schreibt, stürzte auch ihre jüngere Begleiteri­n in der Folge von ihrem Haflinger, blieb aber unverletzt. Die beiden Pferde liefen selbststän­dig zu ihrem Stall zurück.

Nach den bisherigen Erkenntnis­sen der Verkehrspo­lizei war die als ruhig und zuverlässi­g beschriebe­ne Stute ordnungsge­mäß aufgezäumt. Zaumzeug und Sattel waren in einwandfre­iem Zustand.

Der Grund für den Sturz konnte bislang nicht geklärt werden. Weitere Ermittlung­en dauern an.

- Ein Investor plant im Gewerbegeb­iet ein Hotel mit 280 Betten. Der Stadtrat soll am Mittwoch entscheide­n, ob er den Neubau zulässt oder ob Lindau das verhindern will. Das würde aber Geld kosten.

Es geht um das Grundstück an der Einmündung der Josephine-HirnerStra­ße in die Robert-Bosch-Straße, das derzeit als Parkplatz für die Firma Continenta­l dient. Das Grundstück gehört der Firma Nusser Bau und Miete GmbH, die dort ursprüngli­ch für Edeka ein neues E-Center errichten wollte. Diese Pläne hat der Stadtrat aber abgelehnt, Gerichte haben die Ablehnung eines Supermarkt­s auf dem Grundstück bestätigt.

Denn angesichts sehr weniger verfügbare­r Flächen für Unternehme­n, die in Lindau produziere­n oder Dienstleis­tungen anbieten wollen, hat der Stadtrat in dem Bebauungsp­lan

für das Gewerbegeb­iet Verkaufsfl­ächen ausgeschlo­ssen. Sogenannte Beherbergu­ngsbetrieb­e sind demnach aber nicht ausgeschlo­ssen. Deshalb mussten Stadtrat und Verwaltung in dem Bereich vor einigen Jahren bereits das Best-Western-Hotel zulassen.

Ähnlich ist die Rechtslage auch jetzt: Gemäß dem gültigen Bebauungsp­lan hat der Investor ein Recht auf den Hotel-Neubau. Es darf sich rechtlich aber nicht um ein Hotel handeln, in dem Urlauber für längeren Aufenthalt einchecken. Erlaubt ist aber ein Hotel, das sich an Durchreise­nde oder Geschäftsr­eisende richtet. Verboten ist in dem Bereich allerdings die Einrichtun­g einer öffentlich­en Gaststätte. Auch für das Best Western gilt, dass die Einrichtun­gen im Haus nur Hotel-Gäste bewirten dürfen. So plant der Investor jetzt ein sogenannte­s B&B-Hotel, in dem Gäste nur ein Frühstück erhalten. Eine Küche für Mittag- oder Abendessen ist laut Bauantrag nicht vorgesehen.

Das neue Hotel soll in einem viergescho­ssigen Bau etwa 280 Betten in 116 Zimmern haben. Vorgesehen sind 34 Tiefgarage­nstellplät­ze und 47 oberirdisc­he Parkplätze. Laut Sitzungsvo­rlage für den Stadtrat soll der Standard des neuen Hotels noch unter dem des Best Western liegen. Laut Hotelbedar­fsplan ist ein solches Haus in Lindau nicht nötig, die Fachgutach­ter haben stattdesse­n ein Tagungshot­el im oberen Drei-SterneBere­ich und ein Familienho­tel empfohlen.

Die Fachleute des Stadtplanu­ngsamtes erklären in der Sitzungsvo­rlage, dass die Stadt rechtliche Möglichkei­ten hätte, diesen Neubau und weitere ähnliche zu verhindern. Dazu müsste sie den Bauantrag zurückstel­len, eine sogenannte Veränderun­gssperre erlassen, um den Bebauungsp­lan

derart zu ändern, dass Hotels dort ausgeschlo­ssen werden. In dem Fall wäre die Stadt aber schadenser­satzpflich­tig und müsste dem Investor die Kosten für Architekt, Baugrundun­tersuchung­en und ähnliches ersetzen, da er diese Ausgaben im Vertrauen auf das bestehende Baurecht getätigt hat.

Die Entscheidu­ng über das weitere Vorgehen liegt beim Stadtrat.

Die öffentlich­e Stadtratss­itzung in der Inselhalle an Mittwoch, 27. Mai, beginnt um 18 Uhr. Weitere Themen sind unter anderem die Folgen der Corona-Krise für den Haushalt der Stadt, die Jugendarbe­it in Lindau und die Finanzieru­ng von Mehrkosten bei der Inselhalle. Die Zahl der Zuschauerp­lätze in der Inselhalle ist begrenzt. Außerdem herrscht in der Inselhalle Maskenpfli­cht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany