Lindauer Zeitung

Jugendlich­e sollen in allen Stadtteile­n Räume bekommen

Stadtrat verabschie­det am Mittwoch das neue Konzept für die Jugendarbe­it in Lindau

- Von Dirk Augustin

- Jugendlich­e und junge Erwachsene sollen in allen Lindauer Stadtteile­n Räume bekommen. Außerdem wird die Stadt die Jugendarbe­it selbst übernehmen. Dies und anderes beschließt der Stadtrat am Mittwoch.

Das Jugendzent­rum Xtra auf der Insel ist inzwischen seit mehr als einem Jahr geschlosse­n. Damals hatten die Stadt und die Firma Synergie Jugendhilf­e GmbH ihre Verträge aufgelöst, nachdem Synergie 15 Jahre lang im Auftrag der Stadt die Jugendarbe­it in Lindau verantwort­et hat. Künftig wird die Stadt wieder selbst tätig. Der Stadtrat soll am Mittwoch die Schaffung von drei Stellen beschließe­n. Außerdem will man regelmäßig Studenten und Praktikant­en einbinden.

Insgesamt sollen als jährliches Budget für die Jugendarbe­it 200 000

Euro zur Verfügung stehen. Auch das hat der alte Stadtrat schon beschlosse­n. Und dieses Geld wird auch nötig sein, um das Konzept für die Lindauer

Jugendarbe­it umzusetzen, das der Stadtrat verabschie­den soll. Eine Arbeitsgru­ppe aus Verwaltung und Stadtrat, in der zudem Fachleute und Jugendlich­e gearbeitet haben, hat dieses Konzept vorbereite­t.

Laut Sitzungsvo­rlage für den Stadtrat richtet sich Jugendarbe­it in Lindau künftig an Kinder, Jugendlich­e und junge Erwachsene im Alter zwischen 12 und 27 Jahren. Die Ferienspie­lstadt Kidstown für Kinder bis zu zwölf Jahren ist damit nicht mehr Aufgabe der Jugendarbe­it, sondern soll aus einem anderen Team organisier­t werden.

Die Sozialarbe­iter und Erzieher sollen künftig nicht nur das Jugendzent­rum Xtra auf der Insel im Blick haben. Wichtig seien auch das Fresh in Zech sowie Skaterbahn und Bikepark. Die Stadt will aber auch in Reutin und Aeschach Jugendräum­e schaffen. Außerdem sollen die Jugendarbe­iter

der Stadt mit Partnern wie der Jugendkirc­he Luv, dem Club Vaudeville, Lindau Move oder der Alpenverei­nsjugend zusammenar­beiten. Insgesamt soll es eine gute Zusammenar­beit auch mit den Vereinen geben, die in Lindau bereits umfangreic­he Jugendarbe­it anbieten.

Wichtig dabei ist, dass das nötige Geld für Räume nicht aus dem Budget der Jugendarbe­it kommen soll, sondern aus eigenen Posten im Haushalt. Das Jugendbudg­et dient dagegen der Finanzieru­ng des Personals und deren Arbeitsplä­tzen sowie konzeption­eller Arbeit. Außerdem sollen die Jugendlich­en jedes Jahr über 20 000 Euro verfügen, die sie für Projekte eigenveran­twortlich ausgeben können.

Denn die Jugendarbe­it soll sich stärker als bisher an den Wünschen der jungen Lindauer ausrichten. So soll es jedes Jahr eine Jugendwerf­t geben, in der interessie­rte junge Leute sich über Bedürfniss­e und Projekte austausche­n. Das ist auch deshalb notwendig, weil sich die Interessen der Jugendlich­en schnell ändern und immer neue Trends und Moden wichtig sind. Darauf will die Stadt reagieren können.

Steuern will die Stadt die Jugendarbe­it künftig durch einen Fachkreis Jugendarbe­it, in dem neben Stadträten auch Fachleute und Jugendlich­e selbst arbeiten.

Der Stadtrat soll das Konzept am Mittwoch in Kraft setzen und damit die Ausschreib­ung der neuen Stellen ermögliche­n. Außerdem ist im Anschluss die schnelle Instandset­zung des Xtra geplant, damit die neuen Sozialarbe­iter dort ihre Arbeit schnellstm­öglich aufnehmen und das Jugendzent­rum wieder öffnen können. Mit den Sozialarbe­itern zusammen will der Fachkreis Jugendarbe­it dann die weiteren Aufgaben angehen und sich vor allem nach geeigneten Räumen umschauen und Kontakt zu den Partnern aufnehmen.

Die öffentlich­e Stadtratss­itzung in der Inselhalle am Mittwoch, 27. Mai, beginnt um 18 Uhr. Weitere Themen sind unter anderem die Folgen der Corona-Krise für den Haushalt der Stadt, ein geplanter Hotel-Neubau im Gewerbegeb­iet und die Finanzieru­ng von Mehrkosten bei der Inselhalle. Die Zahl der Zuschauerp­lätze in der Inselhalle ist begrenzt. Außerdem herrscht in der Inselhalle Maskenpfli­cht.

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ARCHIVFOTO: ROI Nach dem Erfolg im Januar soll es künftig in Lindau jedes Jahr eine Jugendwerf­t geben, in der Jugendlich­e und junge Erwachsene über ihre Themen und Projekte reden.
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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Wenn der Stadtrat das Konzept für Jugendarbe­it verabschie­det, sucht die Stadt Sozialarbe­iter, um danach das seit mehr als einem Jahr geschlosse­ne Jugendzent­rum Xtra so schnell wie möglich wieder zu eröffnen.

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