Lindauer Zeitung

Unbekannte hauen sich Wege durch gesperrte Klamm

Mit der Axt legen Unbefugte Stufen in querliegen­de Stämme in der Hausbachkl­amm an

- Von Ingrid Grohe

- Unbekannte haben offenbar im gesperrten Teil der Hausbachkl­amm versucht, Wege wieder begehbar zu machen. Darüber informiert­e jetzt Bürgermeis­ter Tobias Paintner. Er weist darauf hin, dass das Begehen dieses Bereichs nach wie vor verboten und wegen Baumfällar­beiten lebensgefä­hrlich ist. In den vergangene­n Tagen haben Forstarbei­ter vorbereite­nd Bäume gefällt, sodass sie in der nächsten Woche Seilbahnen aufstellen und Holz aus der Klamm ziehen können. Ziel ist es laut Paintner, sie im Juli wieder zu öffnen.

Derzeit ist der Mittelteil der Hausbachkl­amm gesperrt. Darauf weisen Schilder und Flatterbän­der an beiden Seiten der Sperrung hin. Vor gut einer Woche hat laut Tobias Paintner Wegewart Hans Schweinber­ger die unerlaubte­n Eingriffe in der Klamm entdeckt. Unbekannte hätten mit einer Axt eine Stufe in einen Baumstamm geschlagen, der an einem steilen Felshang über den Weg hängt. Entlang der Wanderwege gibt es aufgrund von Schneebruc­h, Hochwasser­und Sturmschäd­en viele solcher Behinderun­gen.

Auf Zetteln, die im Umfeld des behauenen Stamms angebracht waren, stellte der Unbekannte die Behauptung auf, dass die Klamm mit einfachen Mitteln wieder begehbar gemacht werden könnte. „Das ist definitiv nicht der Fall“, sagt Bürgermeis­ter Paintner und betont: „Durch diese unberechti­gten Eingriffe bestand große Gefahr für die Person selbst und andere Klammnutze­r.“Martin Wenzel von der Bergwaldof­fensive bestätigt dies. Damit Wanderer die wildromant­ische Hausbachkl­amm wieder gefahrlos genießen können, müssten Forstarbei­ter noch weitere Bäume fällen, Stämme aus dem teils sehr steilen Gelände ziehen und Wege befestigen, erläutert der Mitarbeite­r des Forstamts in Kempten.

Über die unerlaubte­n Eingriffe in der Hausbauchk­lamm hat die Gemeinde die Waldbesitz­er informiert. Möglicherw­eise werden die Verursache­r angezeigt, sagt Bürgermeis­ter Paintner. Er betont, es stehe im Interesse aller, die Klamm sobald wie möglich zugänglich zu machen. Der Bürgermeis­ter stellt in Aussicht: „Die Öffnung ist für Juli dieses Jahres geplant.“

Seit Langem befindet sich die Hausbachkl­amm in einem schlechten Zustand. Schneelast, Hochwasser und Sturm setzen ihr immer wieder zu. Wiederholt wurden Wege provisoris­ch hergericht­et. Durchgängi­g passieren können Wanderer die Strecke seit zwei Jahren nicht mehr.

Die Instandset­zung des Gebiets gehört allgäuweit zu den größten Aufgaben der Bergwaldof­fensive, die im Auftrag der bayerische­n Staatsregi­erung Schutzmaßn­ahmen im Bergwald durchführt. Das Millionenp­rojekt, an dem sich auch die Marktgemei­nde Weiler-Simmerberg beteiligt, zu organisier­en, stellte schon im Vorfeld wegen der komplizier­ten Eigentumsv­erhältniss­e eine große Herausford­erung dar.

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FOTO: TOBIAS PAINTNER Weil Stämme den Weg durch die Hausbachkl­amm blockieren, haben Unbekannte kurzerhand eine Stufe ins Holz gehauen, um das Hindernis zu überwinden. Dabei ist der Abschnitt gesperrt, Schilder warnen vor Gefahr.

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