Tobias Walch will Bürgermeister in Achberg werden
Jurist aus dem Lindauer Landratsamt bewirbt sich als Nachfolger von Aschauer – Wahltermin ist wieder offen
- Tobias Walch will Bürgermeister in Achberg werden. Der Jurist aus dem Lindauer Landratsamt ist der erste Bewerber. Noch ist aber unklar, ob die Achberger im September oder im März wählen.
Walch, der in Achberg lebt, kündigte am Donnerstag seine Kandidatur an: „18 Jahre vielfältige Erfahrung als Verwaltungsjurist am Landratsamt Lindau geben mir ein verlässliches Fundament beruflicher Qualifikation“, schreibt er in einer Pressemitteilung. Derzeit verantwortet der 45-Jährige den Geschäftsbereich Soziales und Kreisentwicklung und ist Vertreter des Lindauer Landrats im Amt und schreibt: „Dabei habe ich gelernt, eine Region aktiv und positiv mitzugestalten.“
Walch möchte Verantwortung in seiner Wahlheimat übernehmen: „Mein Partner und ich haben seit zwölf Jahren in Achberg ein neues Zuhause gefunden, und ich bringe mich neben meinem Beruf hier in der Gemeinde ein, insbesondere in der Kirchengemeinde. Achberg ist mir dabei ein Stück weit neue Heimat geworden.“
Was seine Ziele angeht, bleibt Walch in der ersten Pressemitteilung noch vage: „Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Vereinen und Organisationen sowie dem Gemeinderat möchte ich Achberg aktiv mitgestalten sowie verantwortungsvoll und nachhaltig, menschlich und ehrlich in die Zukunft führen.“Achberg solle ein lebens- und liebenswerter Ort zum Leben und Arbeiten sein, wo sich ganz unterschiedliche Menschen für ihre Gemeinde einbringen können, schreibt Walch. „Dafür stehe ich mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung,
und dies will ich in den nächsten Monaten und Jahren für Achberg auch weiter voranbringen.“
Walch ist in Schwabmünchen geboren und aufgewachsen in Klosterlechfeld. Er ist ledig, lebt aber in einer Partnerschaft. Der Katholik ist unter anderem als Lektor, Kantor, Leiter von Wortgottesfeiern und Leiter des Wahlausschusses in der Pfarrgemeinde Achberg aktiv und leitet außerdem den Chor „Rückenwind“in den katholischen Pfarrgemeinden Wasserburg und Lindau-Aeschach.
Walch macht seine Kandidatur jetzt bekannt, obwohl noch gar nicht klar ist, ob die Achberger tatsächlich am 6. September ihren neuen Bürgermeister wählen dürfen, wie Amtsinhaber Johannes Aschauer das im jüngsten Gemeinderat angekündigt hatte. Auf Anfrage der LZ bestätigte Aschauer, dass dieser Zeitplan in Zweifel steht. Hintergrund sind die Regeln des Kommunalen Versorgungsverbands für seine Pension. Obwohl er 23 Dienstjahre hinter sich habe, wolle der Verband ihm nur die Pension für 16 Jahre zahlen, wenn er jetzt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt ein halbes Jahr vor dem formellen Ende niederlegt. Der Verband verlange eine dreimonatige Krankschreibung durch einen Amtsarzt, der danach seine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit feststellen solle.
Das hätte aber womöglich ein Spießrutenlaufen im Dorf zur Folge, vermutet Aschauer. Das werde er sich nicht antun, denn das wäre noch schlimmer als die Folgen der anonymen Anzeige zu ertragen: „Das macht mich noch fertiger.“Hinzu komme das Gefühl einer „schreienden Ungerechtigkeit“durch den Versorgungsverband. Wenn dessen schriftlicher Bescheid vorliegt, werde er den rechtlich prüfen lassen.
Aschauer geht davon aus, dass diese Prüfung vor der nächsten Gemeinderatssitzung am 25. Juni abgeschlossen ist. Dann werde er den Gemeinderäten mitteilen, ob es bei der von ihm bevorzugten Wahl am 6. September bleibt oder ob die Wahl doch erst am 14. März stattfinden wird.
Über alle Hintergründe zu seiner Kandidatur spricht Tobias Walch mit Yvonne Roither und Julia Baumann im Lindau-Podcast auf
schwaebische.de/podcasts