Lindauer Zeitung

Startet die Motoren!

Formel-1-Saison soll am 5. Juli in Österreich beginnen Hockenheim wohl doch nicht im Programm

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(dpa) - 112 Tage nach dem eigentlich­en Saisonstar­t soll die Formel-1-Saison am 5. Juli beginnen: Österreich statt Australien, Geisterren­nen statt volle Kulissen. „Das ist ganz wichtig für die Formel 1, dass es losgeht“, sagte Red-Bull-Motorsport­berater Helmut Marko der Nachrichte­nagentur APA. „Wir sind froh und stolz auf Österreich.“Das österreich­ische Gesundheit­sministeri­um erteilte die Freigabe, das vorgelegte Hygieneund Sicherheit­skonzept passt. Dieses sieht vor, dass sich die Piloten und das restliche Formel-1-Personal vor der Einreise auf das Virus Sars-CoV-2 testen lassen müssen. Die Teams sollen außerdem in getrennten Hotels untergebra­cht werden. Die Zahl der Mitarbeite­r pro Rennstall an der Strecke soll auf 80 begrenzt werden. Insgesamt sollen bei den Rennen in Österreich dem Veranstalt­er zufolge höchstens 2000 Personen dem Tross der Rennserie angehören.

Spielberg könnte im Erfolgsfal­l als Blaupause für die folgenden Grand Prix dienen. 15 bis 18 Rennen wollen die Formel-1-Bosse in dieser Saison austragen, um die vollen TV-Gelder zu erhalten. Um den strammen Notkalende­r maximal zu nutzen, soll eine Woche nach dem ersten Grand Prix auch das zweite Rennen in Spielberg stattfinde­n, dem Magazin „auto, motor und sport“zufolge würde es am 19. Juli auf dem Hungarorin­g das dritte Rennen an drei aufeinande­rfolgenden Wochenende­n geben. Dann soll es in Silverston­e in England weitergehe­n, ebenfalls mit einem Doppelpack am 2. und 9. August. Laut dem britischen Sender BBC soll die Regierung den Weg dafür freigemach­t haben, das Formel-1-Personal soll von der 14-tägigen Selbstisol­ation bei der Einreise ausgenomme­n werden. „Wir begrüßen die Anstrengun­gen der Regierung, sicherzust­ellen, dass Spitzenspo­rt weitergehe­n kann und auch ihre Unterstütz­ung für die Rückkehr des Rennsports“, zitierte die BBC einen Formel-1-Sprecher. Die „Daily Mail“streute am Sonntag allerdings Zweifel, ob die Pläne so klappen und brachte wiederum den Hockenheim­ring als Alternativ­e für Silverston­e ins Spiel. Dass der deutsche Kurs als Ersatz in diesem Jahr zur Verfügung stehen könnte, signalisie­rten die Verantwort­lichen dort bereits. Gespräche mit den Formel-1-Bossen wurden auch schon geführt. Im eigentlich­en

Rennkalend­er war Deutschlan­d nicht berücksich­tigt worden und soll nach aktuellem Kenntnisst­and auch nicht als Notfallpla­n zum Einsatz kommen.

Wegen der Coronaviru­s-Pandemie waren inklusive dem Auftakt am 15. März in Australien alle weiteren Grand Prix bis Ende Juni abgesagt oder verschoben worden, insgesamt betraf es zehn Rennen. Darunter auch den Großen Preis von Spanien. Der Grand Prix nahe Barcelona könnte am 16. August nachgeholt werden, ehe es am 30. August mit dem Klassiker in Spa-Francorcha­mps weitergeht und am 6. September in Monza das Ferrari-Heimrennen auf dem Programm steht.

Für die Scuderia wird es Statistike­n zufolge die 999. Grand-Prix-Teilnahme in der Formel-1-Historie sein, für Vierfach-Weltmeiste­r Sebastian Vettel das letzte Mal, dass er im Königliche­n Park mit einem Wagen des italienisc­hen Traditions­teams antreten wird. Seine Zukunft ist weiter ungeklärt, er konnte sich mit Ferrari nicht auf einen neuen Vertrag nach dieser Saison und insgesamt sechs Jahren einigen. „Er ist erst Anfang 30 und noch immer phänomenal schnell“, sagte Vettels ehemaliger Teamchef Christian Horner von Red Bull auf der Formel-1-Homepage. „Vielleicht hat Mercedes Lust auf Kopfschmer­zen und ihn mit Lewis in einem Team. Es wäre großartig für uns alle, das zu erleben.“Spätestens nach dem geplanten Saisonende am 13. Dezember in Abu Dhabi wird Klarheit herrschen.

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FOTO: DPA Lewis Hamilton (links) und Sebastian Vettel können vermutlich ab Juli um den WM-Titel kämpfen.

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