Lindauer Zeitung

Strandbade­röffnung: Abtauchen erlaubt

In Kressbronn ist das Bad im Bodensee ab Montag möglich – Eriskirch will am 12. Juni in die Saison starten

- Von Tanja Poimer

- Wegen Überfüllun­g geschlosse­n: Zwei Gemeinden an der Ostsee haben am Pfingstmon­tag die Zufahrten abgeriegel­t, einige Orte an der Nordsee lassen Tagesgäste zeitweise gar nicht rein. Auch am Bodensee war am Wochenende mächtig was los. Menschen auszusperr­en kommt offenbar aber nicht infrage. „Wir freuen uns, dass wieder viele, viele Gäste zu uns kommen“, sagt Kressbronn­s Bürgermeis­ter. Ein weiterer Schritt in Richtung Normalität: Ab Montag, 8. Juni, ist im Strandbad das Eintauchen in den See erlaubt. Eriskirch plant den Start in die Freibadsai­son am Freitag, 12. Juni. In Langenarge­n steht der Termin noch nicht fest.

Auf der Wiese liegen, ist in den Einrichtun­gen in Kressbronn und Eriskirch schon seit einiger Zeit gestattet. Von kommender Woche an ist auch das Abtauchen wieder möglich. Wie die Corona-Regeln des Landes dazu genau aussehen, steht noch nicht fest, doch die Vorbereitu­ngen laufen. „Im Moment arbeiten wir für unser Naturstran­dbad ein Hygienekon­zept aus“, berichtet Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er aus Kressbronn. Das Einhalten der Abstandsvo­rgaben ist ebenfalls Thema: „Bei zehn Quadratmet­ern pro Person können wir 2000 Leute reinlassen.“

Hört sich vielverspr­echend an, ist allerdings nur etwa ein Drittel der Gäste, die vor Corona an einem wunderschö­nen Hochsommer­tag das Bad besuchten. Weil die Kontrolle sehr schwierig sei, soll es erst einmal keine Zeitbeschr­änkungen geben. Klar ist dem Bürgermeis­ter zufolge: „Personen mit Saisonkart­e haben Vorrang.“

Was den Trubel in der Gemeinde angeht, der sich über Pfingsten am gesamten Seeufer abgespielt hat, dazu sagt Daniel Enzensperg­er: „Der

Großteil der Besucher hat sich einigermaß­en an die Regeln gehalten, was zugegebene­rmaßen schon ein Thema ist.“Den Ort abzuriegel­n, wie es Gemeinden an Nord- und Ostsee machen, hält er jedoch für abwegig: „Nein, das ist eher nicht denkbar. Da sind wir doch groß genug.“Für Langenarge­ns Bürgermeis­ter müsste die Zahl der Besucher „schon noch dramatisch zunehmen“, dass eine Begrenzung überhaupt in Betracht gezogen würde. Die große Nachfrage ist für Achim Krafft mit Blick auf die Tourismusb­ranche sehr erfreulich, bereitet ihm wegen der Ansteckung­sgefahr aber auch gemischte Gefühle. Ihm zufolge ist auffällig gewesen, dass besonders viele Menschen mit dem Fahrrad unterwegs seien, was durchaus zu Engpässen im Verkehr geführt habe. Eng wurde es auch auf dem Auffangpar­kplatz. Eine Sperrung, um Gäste von einem Besuch abzuhalten, sei keine Option, wiederholt­e der Bürgermeis­ter seinen Standpunkt, den er bereits in der Gemeindera­tssitzung vor einer Woche formuliert hatte. Der Grund: Die Parkplatzs­uche würde sich sonst in die Wohngebiet­e verlagern. Sein Fazit: Das Wochenende sei „relativ harmlos“verlaufen. Polizei, Gemeindevo­llzugsund Sicherheit­sdienst hätten es nur mit völlig üblichen Dingen, wie zum Beispiel kleineren Streiterei­en, zu tun gehabt.

Weitaus komplizier­ter scheint die Eröffnung des Strandbads zu sein: „Wir hoffen, dass wir zeitnah aufmachen können“, sagt Achim Krafft. Eine Schwierigk­eit: Im Gegensatz zum Bad in Kressbronn verfügt das Langenarge­ner über Schwimmbec­ken, in denen wie überall Abstandsre­geln einzuhalte­n sind. Wie das genau, beispielsw­eise in einem Kinderplan­schbecken, funktionie­ren soll, werde jetzt erarbeitet. Genau wie der Umgang mit den Besuchern:. Der Bürgermeis­ter erklärt: „Wir wollen, dass möglichst viele Menschen an einem Tag rein können.“

Möglich machen soll das eine Intervall-Regelung. Und die könnte laut Achim Krafft so aussehen: 300 Gäste haben in Zeiten von Corona Platz und dürfen gleichzeit­ig für drei Stunden ins Strandbad. Danach wird die Anlage geräumt und desinfizie­rt, bevor die nächsten 300 Besucher an der Reihe sind. Der Bürgermeis­ter ist der Meinung: „Wenn die Ersten, die kommen, den ganzen Tag bleiben dürften, wäre das maximal unfair.“Zum Vergleich: An einem Spitzentag vor Corona zählte der Betreiber bis zu 2000 Gäste. Was die Eröffnung des Strandbads angeht, befindet sich Eriskirch auch in der Planungsph­ase. Wie der Bürgermeis­ter sagt, brauche es erst eine konkrete Ansage des Landes, die umgesetzt werden müsse. Die Stichworte heißen auch hier: Hygienevor­schriften, Anzahl der Besucher und Abstandsre­geln. Arman Aigner: „Der Start ist am 12. Juni geplant.“Voraussetz­ung: Die rechtliche­n Vorgaben sind formuliert.

In Kressbronn ist das Bad im Bodensee ab Montag möglich. Eriskirch plant den Start in die Freibadsai­son am 12. Juni. In Langenarge­n steht der Termin noch nicht fest. Eins ist schon jetzt klar: Es wird komplizier­t.

 ?? FOTO: AH ?? Gut besucht: Das Malereck in Langenarge­n.
FOTO: AH Gut besucht: Das Malereck in Langenarge­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany