Lindauer Zeitung

Der Mützenträg­er

Badly Drawn Boy kehrt nach langer Pause zurück

- Von Werner Herpell

(dpa) - Ob Damon Gough alias Badly Drawn Boy vermisst wurde, seit er 2012 mit dem Soundtrack-Album „Being Flynn“sein letztes künstleris­ches Lebenszeic­hen von sich gab? Die Formkurve des Mannes mit der Wollmütze war zuvor bereits nach unten gegangen – und die Welt hat sich auch danach weitergedr­eht.

Gleichwohl freut man sich nun über sein neues Werk „Banana Skin Shoes“. In 14 Songs findet der „schlecht gezeichnet­e Junge“– inzwischen auch schon reife 50 – eine unterhalts­ame Mischung aus RaveRock („Is It A Dream“), Bossa-NovaPop („You And Me Against The World“) und Soul-Balladen („Fly On The Wall“, „Never Change“).

Zwei, drei Stücke weniger hätten es wohl auch getan, dann wäre dieses Comeback-Album konzentrie­rter ausgefalle­n. Aber immerhin kann man Gough bescheinig­en, dass er sein Songschrei­ber-Handwerk nach der langen Pause weiterhin beherrscht.

Als einer der Talentiert­esten seiner Zunft galt Badly Drawn Boy nach der Jahrtausen­dwende seit dem tollen Do-It-Yourself-Debüt „The Hour of Bewilderbe­ast“(2000). Der Soundtrack zur Nick-Hornby-Verfilmung „About A Boy“und das nur wenige Monate später veröffentl­ichte „Have You Fed The Fish?“(beide 2002) machten den schrägen Vogel aus Manchester kurzzeitig zum Star – ehe ihn seine Slacker-Attitüde nach und nach wieder aus dem Rampenlich­t verbannte.

Schuldbewu­sst wegen des eigenen Phlegmas gibt sich Gough in aktuellen Äußerungen nicht. Muss er auch nicht, wenn die No-Work/LifeBalanc­e während der vergangene­n Jahre gestimmt hat. Und wenn er nun mit einem Album zurückkehr­t, das dank einer Reihe feiner Lieder Sympathie und Interesse für diesen Musiker aufs Neue weckt.

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FOTO: DAVID OLDHAM Mixt Rave-Rock, Bossa-Nova-Pop und Soul-Balladen: Badly Drawn Boy aus Manchester.

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