Hergensweiler Kita bekommt zwei neue Erzieherstellen
Bis zu 90 Kinder werden künftig erwartet – Neues Gebäude wird benötigt
- Den Erzieherinnen des Kindergarten St. Ambrosius steht das Wasser bis zum Hals. Nun hat der Gemeinderat zwei neue Stellen geschaffen, und auch der Weg zur Waldpädagogik ist frei.
Jetzt steht es fest: Der Kindergarten in Hergensweiler bekommt eine Waldgruppe und zwei neue Mitarbeiter. Vergangene Woche hat der Gemeinderat einer Anpassung des Stellenplans zugestimmt. Für die neue Erzieherstelle und eine Stelle für eine Ergänzungskraft zahlt die Gemeinde 99 000 Euro im Jahr. „Das stürzt uns nicht in finanzielle Probleme“, sagte Bürgermeister Wolfgang Strohmaier.
Die Hilfe ist dringend notwendig. Bald könnten fast 90 Kinder die Kita besuchen, mahnt Kita-Leiterin Iris Reulein-Merk. „Wir wurden Anfang des Jahres überschwemmt von Anmeldungen.“Der staatlich vorgegebene Schlüssel, der besagt, ein Erzieher passt auf höchstens elf Kinder auf, wird derzeit nicht eingehalten. Über kurze Zeit sei das zulässig, doch jetzt müsse gehandelt werden, sagte Strohmaier dem Gemeinderat. Die zwei neuen Mitarbeiter sollen helfen, die derzeitige Personalnot zu lindern. Damit ist außerdem der Weg frei für den lange geplanten waldpädagogischen Ansatz.
Reulein-Merk verwies jedoch darauf, dass die Corona-Krise die Belegschaft des Kindergartens weiter unter Druck setzt. Erzieherinnen, die zur Risikogruppe gehören, dürfen zum derzeitigen Stand nicht mit Kindern arbeiten. Wann das Team wieder in voller Stärke vor Ort sein kann, weiß niemand.
Bürgermeister Strohmaier brachte noch ein weiteres Thema auf die Agenda. Mit den zwei neuen Stellen sei es nicht getan. Ein neues Gebäude muss wohl her: „Wir müssen uns in den kommenden Jahren auch Gedanken über die Räumlichkeiten machen.“
Mit der Schaffung der Stellen und einer Waldgruppe waren alle Gemeinderatsmitglieder einverstanden. Das neue pädagogische Modell kommt gut an. Der Gemeinderat kündigte an, sich um einen Container oder ein umgebautes Zugabteil für die Waldgruppe zu bemühen. Denn nicht nur Gemeinderat Frank Wawrzyniak fordert eine nachhaltige Planung: „Die Waldgruppe sollte nicht nur eine Zwischenlösung sein, auch wenn die Räumlichkeiten des Kindergarten erweitert werden, sollte an der Waldgruppe weiter gearbeitet werden.“
Kita-Leiterin Iris Reulein-Merk
„Wir wurden Anfang des Jahres überschwemmt von Anmeldungen.“