18-Jährige legt Feuer aus Corona-Frust
Sieben kleinere Brände zwischen Weingarten und Baienfurt – Überführung wie im Film
Denn am 19. Mai, als sie die letzten drei Brände am Rand von Weingarten legte, mischte sich die Schülerin unter die Schaulustigen, um zu sehen, wie es weitergeht. Daher werden Polizisten in ihrer Ausbildung schon frühzeitig darauf hingewiesen, nicht nur den Brand, sondern eben auch die anwesenden Personen im Blick zu behalten. Und genau das machten die Beamten vor Ort und suchten das Gespräch.
Einer seiner Kollegen erkannte die 18-Jährige von einem anderen Einsatz während der Fasnet wieder, als sie etwas zu viel Alkohol getrunken hatte. Auch wenn der damalige Fall keine Folgen hatte – die junge Frau ist bislang polizeilich noch nicht aufgefallen –, erinnerte sich der Beamte und suchte gezielt das Gespräch mit ihr. Dadurch erhärtete sich recht schnell ein Tatverdacht, der sich durch ein Geständnis dann auch als richtig herausstellte.
In den vorliegenden Fällen hatte man Glück, dass keine Gebäude in der Nähe und das Gras durch reichlich Regen Anfang Mai nicht ganz so trocken war. „Es handelte sich um
Flächenbrände nahe einer Obstplantage sowie an einer Fahrradunterführung. Die Brände sind nahezu selbstständig erloschen, da das angezündete Gras nicht so trocken war wie bereits vor ein paar Wochen“, sagt Alexander Binder vom Presseteam der Weingartener Wehr. Verletzt wurde bei den Bränden, welche die 18-Jährige mit einem Feuerzeug legte, niemand. Dennoch hatte die Polizei reiflich überlegt, ob sie mit der Tat an die Öffentlichkeit gehen sollte. Schließlich wolle man der jungen Frau eigentlich keine Bühne geben und erst recht keine Nachahmer motivieren. Da es aber auch um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung gehe und die Abschreckungswirkung gerade mit Blick auf die hohen Kosten doch recht hoch sei, habe man sich nun für diesen Weg entschieden. Auch die Nachricht, die durch den Ermittlungserfolg an potenzielle Straftäter gesendet werde, ist für Riether wichtig: „Wir kriegen sie.“
Welche Konsequenzen die 18-Jährige nun zu erwarten hat, muss die Ravensburger Staatsanwaltschaft entscheiden.