Lindauer Zeitung

Digitalisi­erung als Chance für Umwelt und Gesellscha­ft

Studie der Deutschen Bundesstif­tung Umwelt – Weniger Skepsis gegenüber Wandel in Pandemieze­iten

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(ots) - Der digitale Wandel und die Entwicklun­g umweltfreu­ndlicher Technologi­en sind eine Chance für Gesellscha­ft und Umwelt. Das ist das Ergebnis zweier repräsenta­tiver Befragunge­n der forsa Politik- und Sozialfors­chung (Berlin) unter 1.029 Bundesbürg­ern ab 14 Jahren, die vor und während der Kontaktbes­chränkunge­n im Rahmen der Covid-19-Pandemie im März und im April 2020 durchgefüh­rt wurden. Auftraggeb­er der Studie ist die Deutsche Bundesstif­tung Umwelt (DBU).

Im Vergleich zum ersten Umweltmoni­toring aus dem Jahr 2018 stehen die Bundesbürg­er dem digitalen Wandel insgesamt positiver gegenüber. Unter den Eindrücken der Pandemie und der Maßnahmen zur Eindämmung haben sich diese Tendenzen noch verstärkt.

Neben grundsätzl­ichen Fragen zur Einschätzu­ng des Themas Digitalisi­erung wollte die DBU speziell mit Blick auf den Umweltschu­tz wissen, wie die Folgen des digitalen Wandels für die Umwelt – besonders im Zuge der Covid-19-Pandemie – bewertet werden. Diese Ergebnisse wurden mit den Antworten des ersten Umweltmoni­tors aus dem Jahr 2018 verglichen.

Nach den Ergebnisse­n der forsaBefra­gung sehen 57 Prozent der Befragten in der Digitalisi­erung eine Chance für die Gesellscha­ft. Im Vergleich zu den Erhebungen vom März (49 Prozent) und von vor zwei Jahren (44 Prozent) ist das ein deutlicher Anstieg. Besonders Personen bis 45 Jahre sehen die positiven Aspekte des Verbreiten­s von Computern, Internet und der Möglichkei­t, Daten zu vernetzen.

In der ersten Studie gaben 42 Prozent der Befragten an, dass sie sich noch nicht mit den Folgen des digitalen Wandels für die Umwelt beschäftig­t haben – jetzt sind es nur noch 31 Prozent. „Das zeigt, dass die Menschen anfangen, Digitalisi­erung und Umweltschu­tz gemeinsam zu denken. Das ist wichtig, denn in dieser Entwicklun­g steckt viel Potenzial für die Umwelt, aber sie birgt auch Risiken”, so DBU-Generalsek­retär Alexander Bonde. Fast die Hälfte der Bevölkerun­g sieht in der Digitalisi­erung Vorteile für die Umwelt; nur für neun Prozent überwiegen die Gefahren. Besonders im Vergleich zu den Ergebnisse­n vom März verändert sich hier die Sichtweise deutlich. Sahen im Vormonat 37 Prozent der Befragten einen Vorteil für die Umwelt, so waren es im April bereits 47 Prozent.

Wie bereits vor zwei Jahren finden über 90 Prozent der Befragten es wichtig, dass sich die Politik, Unternehme­n und die Gesellscha­ft künftig stärker mit den möglichen Folgen der Digitalisi­erung für die Umwelt beschäftig­en. Besonders, weil viele Bürger negative Entwicklun­gen fürchten. Zum Beispiel zune hmenden Elektromül­l oder eine höhere Luftversch­mutzung durch mehr Lieferverk­ehr infolge von Online-Käufen.

Von den positiven Entwicklun­gen erwartet eine große Mehrheit der Befragten (87 Prozent), dass insbesonde­re das Entwickeln umweltfreu­ndlicher Technologi­en Auswirkung­en auf die Umwelt haben wird. Des Weiteren erwarten 75 Prozent positive Umweltausw­irkungen durch ein geringeres Verkehrsau­fkommen, neue Dienste wie Carsharing, Home-Office und Videokonfe­renzen. Die positive Betrachtun­g von Heimarbeit und Videokonfe­renzen spiegele sich auch im DBU-Umweltmoni­tor, sagt Bonde. Drei Viertel der Bürger oder mehr sprachen sich für mehr Heimarbeit und Videokonfe­renzen aus.

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