Polen freut sich schon auf die US-Army
Bislang elf Hauptstandorte in Deutschland – Bundesregierung trägt zu Finanzierung bei
- Bereits mehrfach hat Donald Trump angekündigt, US-Truppen abzuziehen – und zum Beispiel nach Polen zu verlegen. Deutschlands östlicher Nachbar hat bereits den roten Teppich ausgerollt. Man wolle ein „Fort Trump“errichten, hatte Präsident Andrzej Duda im Jahr 2018 angekündigt. Nun scheint Trump ernst zu machen, wie das „Wall Street Journal“und der „Spiegel“berichten, 9500 Soldaten sollen demnach aus Deutschland abgezogen werden.
Damit wäre Deutschland nicht nur sicherheitspolitisch stärker auf sich allein gestellt – ein Abzug hätte auch Auswirkungen auf die strategischen Zentren der Amerikaner in Deutschland. Vom US Africa Command
in Stuttgart werden die militärischen Aktivitäten in Afrika geplant, über Ramstein läuft die Steuerung von Drohnen, in Landstuhl befindet sich das größte US-Militärlazarett außerhalb der Vereinigten Staaten.
Die derzeit hier stationierten rund 35 000 US-Militärangehörigen verteilen sich auf elf Hauptstandorte. Schwerpunkt ist Rheinland-Pfalz, dort sind 18 450 Soldaten stationiert, gefolgt von Bayern mit 11 690, in Baden-Württemberg sind 3036 US-Soldaten tätig, in Hessen 2471.
In den US-Militäreinrichtungen sind nicht nur Soldaten, sondern auch amerikanische Zivilisten beschäftigt. Außerdem bringen viele Armeeangehörige ihre Familien mit. So ist zum Beispiel die Flugbasis bei Ramstein mit mehr als 54 000 Soldaten, Angehörigen und Zivilbeschäftigten
selbst zu einer kleinen Stadt geworden, mit Einkaufszentren, Schulen und Post. Besonders in strukturschwachen Regionen gilt die US-Armee als wichtiger Wirtschaftsfaktor. Von US-Seite heißt es, dass 40 Prozent des Lohns von USZivilangestellten in die lokale Wirtschaft fließen.
Die Bundesregierung subventioniert im Gegenzug die US-Streitkräfte jedes Jahr mit zweistelligen Millionenbeträgen und kommt für Schäden auf, die durch Militärangehörige entstehen. Verlieren deutsche Zivilbeschäftigte nach Abzug der Armee ihre Jobs, wird deren Ausgleichszahlung über die Staatskasse finanziert. Genauso wie der Bau einer Militärklinik in Ramstein, bei der der Bund 151 Millionen Euro an Planungskosten beisteuert.