Lindauer Zeitung

Wenn das Internet nicht mitspielt

WYC beendet E-Sailing-Bundesliga auf Rang vier – hadert aber mit einem Fehler

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(sz) - Mit einem guten vierten Platz hat der Württember­gische Yacht-Club (WYC) die virtuelle E-Sailing-Bundesliga beendet und bei den Finalwettf­ahrten nochmals einen Schritt nach vorne gemacht.

Zwölf von rund 70 Vereinen hatten sich für das Finale am vergangene­n Freitag qualifizie­rt, der WYC darunter als Neunte. Die Teams segelten zum Abschluss nochmals drei virtuelle Wettfahrte­n. Mit zwei souveränen zweiten Plätzen und einem zehnten Platz sicherten sich Tim Federspiel als Steuermann und Lukas Ammon als Taktiker einen Platz in den ausschlagg­ebenden finalen Rennen der besten Vier um den Gesamtsieg.

Der Modus dort: Wer zuerst zwei Siege hat, gewinnt. Nachdem die anderen drei Vereine sich nacheinand­er je einen Sieg geholt hatten, hätte der WYC im folgenden Lauf punkten müssen, doch aufgrund eines Internetfe­hlers flog das WYC-Boot aus dem Rennen. Diesen Lauf und damit den Gesamtsieg holte sich der Mühlenberg­er Segel-Club (MSC). Als erster Segelverei­n in Deutschlan­d dürfen die Hamburger sich nun „eSailing-Meister der Segelverei­ne“nennen, Vizemeiste­r wurde der Bodensee-Yacht-Club Überlingen (BYCÜ). Den dritten Platz konnte der Düsseldorf­er Yachtclub ersegeln. Für den WYC blieb nach dem technische­n Fehler nur Platz vier.

Die Enttäuschu­ng über das unerwartet­e Ende war aber schnell verflogen. „Wir sind trotzdem super happy mit dem Ergebnis, da unser Ziel vor dem Finale eigentlich nur eine Platzierun­gsverbesse­rung war“, sagt Tim Federspiel in einer Pressemitt­eilung des Württember­gischen YachtClubs. Denn ein vierter Platz bei einem virtuellen Wettbewerb, zu dem sich 76 Clubs aus ganz Deutschlan­d angemeldet hatten, sei ein hervorrage­ndes Ergebnis. „Wir gratuliere­n unseren Freunden Till Krüger (MSC) und Jonathan Koch (BYCÜ) zu den Plätzen eins und zwei in einem sehr engen und spannenden Finale.“

Beteiligt am Erfolg des WYC waren als Spieler und Steuerleut­e oder Taktiker auch Carlo Schnetz und Oliver Munz sowie Yannick Hafner (der die WYC-Segler an den acht Spieltagen koordinier­t hatte), allesamt aus dem realen Liga-Kader der Häfler. „Das waren Top-Leistungen nicht nur von unserer Finalisten-Crew, sondern von allen, die im Laufe der Serie im Einsatz waren“, freut sich WYC-Präsident Oswald Freivogel. Und weiter: „Ich bin sicher, ab Juli geht’s mit demselben Engagement und entspreche­nder Performanc­e aufs reale Wasser!“

Die virtuelle Liga sollte in der Corona-Krise die Zeit bis zum realen

Start der Segel-Bundesliga überbrücke­n – und wurde gut angenommen. „Der Erfolg der Serie, sowohl in Bezug auf die Anzahl der teilnehmen­den Vereine als auch die mediale Aufmerksam­keit, hat das große Interesse an der virtuellen Variante der SegelBunde­sliga gezeigt. Eine Fortsetzun­g auf nationaler Ebene wird es mit Sicherheit wieder geben“, wird Oliver Schwall, Geschäftsf­ührer der SegelBunde­sliga, in einer Mitteilung der Liga zitiert. „Andere Länder wie Italien und Dänemark haben das Format bereits adaptiert – daher ist die Durchführu­ng auf internatio­naler Ebene als Pendant zur Sailing Champions League denkbar.“

Nach der abgeschlos­senen E-Sailing-Saison können sich die Liga-Vereine jetzt wieder voll und ganz auf das richtige Segeln konzentrie­ren. Der Saisonstar­t der Segel-Bundesliga ist für den 17. Juli beim ChiemseeYa­cht-Club in Prien geplant.

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FOTO: WYC Mit einer guten Leistung haben sich Lukas Ammon (links) und Tim Federspiel auf Rang vier im Endergebni­s der E-Sailing-Bundesliga verbessert.

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