Lindauer Zeitung

Mittelstän­dler sehen sich bei Mehrwertst­euersenkun­g benachteil­igt

-

(dpa) - Der mittelstän­dische Handel sieht sich bei der Mehrwertst­euersenkun­g im Rahmen des Konjunktur­pakets im Vergleich zum Onlinehand­el im Nachteil und warnt vor Insolvenze­n. Der „Geldsegen“werde dem mittelstän­dischen Fachhandel nicht nur wenig nutzen, „sondern seine Wettbewerb­sfähigkeit gar weiter schwächen“, sagte der Präsident des Mittelstan­dsverbunds ZGV, Eckhard Schwarzer. Stationäre Händler müssten Preisschil­der ändern und Kassen umstellen – diese Kosten hätten Online-Händler nicht, mahnte der Verband. Wenn Bürger wie erhofft mehr einkaufen, verringere das nicht ihre Vorliebe für Bestellung­en im Internet. Die in der Krise gewährte Überbrücku­ngshilfe decke lediglich die Fixkosten ab, Investitio­nen

und Warenbestä­nde sichere sie nicht, es sei eine Insolvenzw­elle zu erwarten. „Diesem vorauszuse­henden Drama muss jetzt entschloss­en gegengeste­uert werden“, forderte Schwarzer. Es sei völlig unverständ­lich, dass Unternehme­n mit bis zu zehn Mitarbeite­rn nur mit einer Fixkostenü­bernahme „abgespeist“würden. „Was jetzt doch Not tut, ist eine entschloss­ene Maßnahme gegen den nicht selbst verschulde­ten Abfluss des Kapitals aus den Büchern der Unternehme­n.“Konkret forderte Schwarzer ein Rekapitali­sierungspr­ogramm, bei dem Unternehme­n eine Forderung gegenüber dem Staat erheben können, die sich an den durch die Corona-Maßnahmen der Politik bedingten Schäden orientiere­n soll.

Newspapers in German

Newspapers from Germany