Lindauer Zeitung

In Neukölln Quarantäne für ganzen Mietblock

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(dpa) - Ein Wohnblock in Berlin-Neukölln mit vermutlich mehreren Hundert Bewohnern ist wegen gut 50 Corona-Fällen unter Quarantäne gestellt worden. Die genaue Bewohnerza­hl sei unbekannt, sagte Gesundheit­sstadtrat Falko Liecke (CDU) am Montag. „Ich habe keine Idee, wie viele Menschen dort tatsächlic­h leben“, so Liecke. Es werde nicht immer gesagt, wer noch alles in einer Wohnung wohne.

In dem betroffene­n Wohnblock leben laut Liecke Bewohner zumeist in größeren Familien. Bei den Besuchen der Amtsmitarb­eiter seien nicht immer alle Bewohner anwesend gewesen. Bekannt geworden ist das „erhöhte Infektions­geschehen“durch Infektione­n bei zwei Schulkinde­rn und die anschließe­nde Nachverfol­gung der Kontakte. Die Quarantäne für das Wohnhaus war am Samstag verordnet worden. Liecke sprach angesichts dieser – in Berlin das erste Mal vollzogene­n – Maßnahme von einer „neuen Qualität in der CoronaKris­e“.

Der Sprecher von Gesundheit­ssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sagte: „Wir haben heute eine Besprechun­g mit Amtsärzten in der Senatsgesu­ndheitsver­waltung gehabt. Wir haben uns schildern lassen, wie in Neukölln vorgegange­n werden soll und erläutert bekommen, dass es sich um unterschie­dliche Ethnien handelt.“Nach Angaben des Neuköllner Amtsarztes gehe es um bislang 51 Infektions­fälle. Nach einem Bericht des Rundfunk Berlin-Brandenbur­g (rbb) stammt die Infektions­zahl vom Freitag; derzeit werde auf weitere Laborergeb­nisse gewartet. Außerdem sollen im Laufe der Woche weitere Bewohner getestet werden. Ein Pfarrer der dortigen Gemeinde wird offenbar im Krankenhau­s behandelt.

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