Lindauer Zeitung

Trotz Grenzöffnu­ng gibt es noch Kontrollen

Vorarlberg lockert die Maßnahmen gegen Corona – So entfällt jenseits der Grenze die Maskenpfli­cht

- Von Dirk Augustin

- Österreich­er dürfen seit der Nacht zum Montag wieder ohne besonderen Grund einreisen. Doch die Bundespoli­zei hat noch kontrollie­rt. Lindauer, die nach Vorarlberg fahren, brauchen keine Maske mehr.

Hinsichtli­ch der Lage an der Grenze blieb es bis zum Schluss unübersich­tlich. Denn am Wochenende hat das Innenminis­terium in Berlin die Öffnung um einen Tag vorgezogen, damit es europaweit einheitlic­h läuft. Deshalb ist die Grenze seit Mitternach­t zum Montag offen und nicht erst 24 Stunden später, wie in der vergangene­n Woche angekündig­t.

Das führte am Vormittag zu Verwirrung bei Menschen, die auch auf den Internetse­iten der zuständige­n

Stellen verschiede­ne Auskünfte erhielten, ob sie wieder nach Deutschlan­d einreisen dürfen oder nicht. Auf Anfrage der LZ stellte Sabine Dittmann, Sprecherin der Bundespoli­zeiinspekt­ion Kempten, klar, dass die seit Mitte März bestehende­n Einreiseve­rbote aufgehoben seien.

Entspreche­nd rege war der Verkehr auf der Autobahn und in Niederhaus. Während der Verkehr auf der Bundesstra­ße reibungslo­s lief, kam es auf der Autobahn bei der Einreise zu Staus. Denn laut Dittmann haben die Bundespoli­zisten dort am Montag noch die einreisend­en Fahrzeuge kontrollie­rt. Dort soll es wie früher wieder Kontrollen geben, um unrechtmäß­ige Grenzübert­ritte zu verhindern. Es gehe nach wie vor darum, organisier­te Kriminalit­ät zu erschweren und die unerwünsch­ten Übertritte von Flüchtling­en, die über Italien oder die Balkanrout­e nach Deutschlan­d wollen, zu unterbinde­n, erklärt Dittmann.

Am ersten Tag der Grenzöffnu­ng kontrollie­rten die Bundespoli­zisten deshalb am Montag ganz genau, wer in den Autos saß, die nach Deutschlan­d wollten. Österreich­er, Schweizer und Menschen aus anderen EU-Staaten durften einreisen, ohne dass sie dafür einen besonderen Grund nennen mussten. Andere aber nicht. Die gründliche­n Kontrollen verzögerte­n die Einreise und brachten den regen Verkehr auf der Autobahn zum Stillstand. In der Folge kam es teilweise zum kilometerl­angen Stau zwischen Pfändertun­nel und Grenze. Auch die Autobahnau­ffahrt in Lindau war am

Montag noch gesperrt. Wann die wieder geöffnet wird, konnte Dittmann nicht sagen: „Dazu liegt unserer Dienststel­le noch kein genauer Termin vor.“

Vor allem Geschäftsl­eute in Lindau freuen sich auf die Kunden aus Österreich und der Schweiz, die bekanntlic­h normalerwe­ise in großer Zahl in den großen Märkten, aber auch in den Geschäften auf der Insel einkaufen und dort zum Essen gehen. Deren Fehlen hatte erhebliche Folgen für Einzelhand­el und Gastronomi­e.

Lindauer dürfen schon seit knapp zwei Wochen zum Tanken, Einkaufen, Feiern oder Wandern nach Österreich. Und sie können sich auf weitere Lockerunge­n der Corona-Beschränku­ngen einstellen. So gibt es keine generelle Maskenpfli­cht mehr. MundNasen-Schutz

ist nur noch in Zügen und Bussen, in Taxis, in Apotheken sowie bei Demonstrat­ionen verpflicht­end. Weiterhin gilt zudem ein Mindestabs­tand von einem Meter.

Bedienunge­n in Gaststätte­n müssen weiterhin Masken tragen, für Gäste entfällt diese Pflicht. Zudem dürfen wieder mehr als vier Gäste an einem Tisch sitzen. Tische müssen einen Meter Abstand bieten. Erlaubt sind in Österreich auch wieder Hochzeiten oder ähnliche Feiern mit mehr als hundert Menschen.

In Bayern dagegen gilt vorerst weiterhin die Maskenpfli­cht in allen Geschäften sowie beim Gang durch eine Gaststätte. Außerdem gilt hierzuland­e weiter ein Mindestabs­tand von 1,50 Meter. Größere Feste sind weiterhin nicht erlaubt.

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