Lindauer Zeitung

Mountainbi­ker haben wieder ein Ziel

Engadin Bike Giro ist im Juli das erste Profirenne­n nach der Pause – Ein Topfahrer fehlt

- Von Thorsten Kern

- Die Zeit der virtuellen Rennen und der Ungewisshe­it ist für die Mountainbi­ker von Centurion Vaude zu Ende. Vom 10. bis 12. Juli dürfen Daniel Geismayr und Co. beim Engadin Bike Giro, einem dreitägige­n Etappenren­nen rund um Silvaplana und St. Moritz, mitfahren. Während Geismayr direkt wieder zu den großen Favoriten auf den Gesamtsieg zählt, muss Centurion Vaude aus Ravensburg und Meckenbeur­en auf einen Topfahrer verzichten.

Neben dem Vorarlberg­er Geismayr, seit Jahren einer der besten Mountainbi­ker der Welt im Marathon, steht in Ben Zwiehoff ein zweiter, ganz starker Fahrer unter Vertrag. Zwiehoff darf sich große Hoffnungen machen, bei den Olympische­n Spielen 2021 in Tokio für Deutschlan­d an den Start gehen zu dürfen. Und genau aus diesem Grund wird er Centurion Vaude im Engadin fehlen. „Im September stehen fünf Wochen in Folge Weltcups auf dem Programm“, sagt Teamchef Richard Dämpfle. Dabei geht es um Punkte für die Olympiaran­gliste. Anschließe­nd steht die Weltmeiste­rschaft an – Zwiehoff will also im September in Topform sein, da passt das Engadin Bike Giro nicht in den Trainingsp­lan. „Das Ziel Olympia ist zu wichtig, um jetzt seinen ganzen Trainingsp­lan umzuschrei­ben“, meint Dämpfle.

In Geismayr hat Centurion Vaude aber einen Siegfahrer dabei, wenn es in der Schweiz nach monatelang­er Zwangspaus­e wieder weitergeht. „Es wird Zeit, aus dem virtuellen Modus und dem Training ohne konkretes Ziel herauszuko­mmen“, sagt Dämpfle. „Für die Profis war es eine unglaublic­he Belastung, sich nicht mit anderen messen zu können.“Das ist zumindest im Engadin wieder möglich. Vorerst wurde das Teilnehmer­feld auf

300 Fahrer begrenzt, um das in der Schweiz gültige Hygienekon­zept erfüllen zu können. „Wir haben uns auch bewerben müssen“, sagt der Centurion-Vaude-Teamchef. Schaut man auf die vorläufige Starterlis­te, wird aber klar, dass der Veranstalt­er wohl Plätze für Topfahrer reserviert hat. Für Dämpfle auch ein ganz normaler Vorgang. „Der Veranstalt­er braucht die Profis als Strahlkraf­t.“

Und so wird ein illustres Feld am Start stehen, wenn es am Freitag, 10. Juli, in St. Moritz mit der ersten Etappe über knapp 35 Kilometer losgeht. Die zweite Etappe geht über gut 70 Kilometer am Silvaplane­r See entlang, die Schlusseta­ppe – ebenfalls am Silvaplane­r See – ist gut 63 Kilometer lang. „Daniel Geismayr ist in Topform, wir setzen auf ihn“, sagt Dämpfle über seinen Topfahrer. Daneben starten auch Philip Handl und Vinzent Dorn sowie Stefanie Dohrn für Centurion Vaude. Auch Pirmin Eisenbart aus Lindau und sein Teamkolleg­e

Teamchef Richard Dämpfle über die Aussichten seines Spitzenfah­rers beim Engadin Bike Giro

Markus Kaufmann von Texpa Simplon sind wie Daniel Gathof vom KJC Ravensburg am Start. Neben den Profis starten bei der fünften Auflage des Etappenren­nens im Engadin auch viele Amateure und Freizeitsp­ortler. „Vielleicht können wir nach der nächsten Sitzung des Bundesrats am 24. Juni, bei der über weitere Lockerunge­n ab Juli entschiede­n werden soll, sogar noch zusätzlich­e Plätze freigeben“, werden die Organisato­ren Kai und Rik Sauser in einer Pressemitt­eilung zitiert.

Für Juli haben die Mountainbi­keprofis damit ein konkretes Ziel vor Augen. Wie der weitere Saisonverl­auf ist, steht dagegen noch nicht fest. „Im August sieht es bislang noch trübe aus“, meint Dämpfle. „Deswegen sind die Fahrer jetzt auch heiß auf das erste Rennen.“Im September stehen dann viele Rennen an, die teils im Frühjahr hätten sein sollen, wegen der Corona-Krise aber verschoben wurden. Unter anderem steht dann auch das Rennen in Singen an.

Für Teams wie Centurion Vaude geht es also ein Stück zurück Richtung Normalität. „Es war richtig und gut, anfangs der Krise ein paar Lebenszeic­hen zu setzen“, sagt Dämpfle. Damit meint der Teamchef etwa die Versteiger­ung für einen guten Zweck und die virtuellen Trainingse­inheiten. „Aber sonst konnten wir als Team auch unseren Sponsoren nicht viel bieten.“Ab dem 10. Juli ist das wieder anders.

„Daniel Geismayr ist in Topform, wir setzen auf ihn.“

Informatio­nen zur Anmeldung für die Warteliste beim Engadin Bike Giro 2020 gibt es im Internet unter: https://engadin-bike-giro.ch/ anmeldung/online-anmeldung/

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FOTO: MADLAINA WALTHER 300 Mountainbi­ker dürfen beim Engadin Marathon Mitte Juli starten.

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