Lindauer Zeitung

Nach der Randale streiten Polizei und Stadt Stuttgart

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(lsw) - Während sich die Polizei auf den nächsten großen Wochenend-Einsatz in Stuttgart vorbereite­t, streitet sich ihre Gewerkscha­ft mit der Stadt um die Verantwort­ung für den jüngsten Gewaltausb­ruch. Nach Einschätzu­ng der DPolG haben sich die Ausschreit­ungen schon länger angedeutet. Die Landeshaup­tstadt weist den Vorwurf zurück.

Probleme besonders mit „jugendlich­en und heranwachs­enden Tätern mit überwiegen­dem Migrations­hintergrun­d“hätten die Polizei zuletzt vermehrt beschäftig­t; sie seien der Stadtverwa­ltung seit Langem bekannt gewesen, sagte der Landeschef der Deutschen Polizeigew­erkschaft, Ralf Kusterer. Diese Szene sei äußerst aggressiv und respektlos, bedrohe Polizisten und habe mit dem Stuttgarte­r EventPubli­kum überhaupt nichts zu tun.

Ein Sprecher der Stadt hielt dagegen: „Niemand hatte vor dem Wochenende Hinweise, dass es zu Krawallen mit dieser gewaltigen

Dimension kommen könnte.“Noch Mitte Februar habe die Polizei gemeldet, der Obere Schlossgar­ten sei kein Kriminalit­äts-Brennpunkt. Die Verwaltung agiere auf Basis der Lageeinsch­ätzung der Polizei.

Kusterer sieht die Polizei angesichts der Zustände um den zentralen Eckensee erst in zweiter Linie gefordert: „Wer dabei der Polizei Steine in den Weg legt und nicht mit allen Möglichkei­ten versucht, Rechtsgrun­dlagen und Möglichkei­ten zu schaffen, damit die Polizei handeln kann, hat entweder die Situation nicht im Griff oder hat aus dogmatisch­en, politische­n Anschauung­en heraus einfach nichts getan.“

Unter anderem seien Forderunge­n der Polizei nach einer Durchsetzu­ng des Grünfläche­nverbots von der Stadt ignoriert worden, sagte der Gewerkscha­fter. „Über die Platzverwe­ise der Polizei macht sich das Problem-Klientel nur lächerlich.“Seit Jahren sei zudem eine nächtliche Ausleuchtu­ng des Parks aus polizeilic­her Sicht geboten.

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