Lindauer Zeitung

Trump will Truppen teilweise nach Polen verlegen

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(dpa) - US-Präsident Donald Trump will mit dem von ihm geplanten Teilabzug von Soldaten aus Deutschlan­d unter anderem die amerikanis­chen Truppen in Polen verstärken. Trump bekräftigt­e am Mittwoch (Ortszeit) im Weißen Haus bei einer Pressekonf­erenz mit dem polnischen Präsidente­n Andrzej Duda, die Präsenz der US-Soldaten in Deutschlan­d solle „ganz wesentlich“auf 25 000 reduziert werden. Trump begründete diesen Schritt erneut mit den nach seiner Ansicht zu geringen Verteidigu­ngsausgabe­n Deutschlan­ds.

Einige der Soldaten aus Deutschlan­d sollten in die USA zurückkehr­en, sagte Trump. Andere würden an andere Standorte in Europa verlegt, und „Polen wäre einer dieser anderen Orte“. Polen habe sich bereit erklärt, für die US-Truppen im Land zu bezahlen. Derzeit sind rund 34 500 USSoldaten in Deutschlan­d stationier­t.

2019 hatten Trump und Duda ein Abkommen zur Verstärkun­g der USTruppen in Polen um 1000 Soldaten unterzeich­net. Anfragen dazu, ob die Vereinbaru­ng bereits umgesetzt wurde, blieben am Donnerstag zunächst offen. Nach US-Medienberi­chten ist dies nicht der Fall. Unbeantwor­tet blieb auch, wie viele Soldaten darüber hinaus nach Polen geschickt werden sollen. Trump und Duda machten dazu keine Angaben.

Trump kritisiert­e im Beisein Dudas erneut die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, die Gas von Russland nach Deutschlan­d bringen soll. „Deutschlan­d bezahlt Russland Milliarden Dollar, um Energie aus Russland durch diese Pipeline zu kaufen“, sagte er. Zugleich wolle Deutschlan­d von den USA gegen Russland verteidigt werden. „Ich denke, dass die Menschen in Deutschlan­d darüber sehr unglücklic­h sind.“

Duda sagte, er habe Trump bei dem Treffen gebeten, „keine Truppen aus Europa abzuziehen, da Europas Sicherheit wichtig für mich ist“. Die amerikanis­che Militärprä­senz habe seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs Europas Sicherheit garantiert. Wenn ein Teil der US-Truppen von dort abgezogen werde, sei diese gefährdet.

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