Lindauer Zeitung

ZF-Rettungsga­sse gefordert

Demonstrat­ion gegen Sparpläne des Konzernvor­stands

- Von Martin Hennings

- Protest in Corona-Zeiten: In Autos und auf Motorund Fahrrädern haben am Donnerstag nach Angaben der IG Metall rund 1000 Mitarbeite­r des Zulieferer­s ZF in Friedrichs­hafen gegen Sparpläne des Konzerns protestier­t. Es kam zu längeren Staus in der Innenstadt.

Die Demonstrat­ion, an der nach Polizeizäh­lung 250 Pkw und 250 Zweiräder teilgenomm­en haben, ist Teil einer bundesweit­en Aktionswoc­he. Sie richtet sich gegen die Ankündigun­g des ZF-Vorstandsv­orsitzende­n Wolf-Henning Scheider, infolge der Corona-Krise bis 2025 bis zu 15 000 Stellen weltweit abzubauen, davon 7500 in Deutschlan­d.

Achim Dietrich, Vorsitzend­er des Gesamtbetr­iebsrats der ZF, hatte schon im Vorfeld der Demo angekündig­t, „für jeden einzelnen Arbeitspla­tz

kämpfen“zu wollen. Am Donnerstag forderte er vom Vorstand eine „zweijährig­e Rettungsga­sse“, also den Erhalt aller Jobs bis Mitte 2022 mithilfe von Kurzarbeit und betrieblic­hen Maßnahmen wie Zeitkonten­abau oder Altersteil­zeit. Diese Zeit müsse man dann nutzen, um jedem ZF-Standort und den 50 000 Beschäftig­ten in Deutschlan­d eine Perspektiv­e zu erarbeiten.

„Wir verstehen, dass sich unsere Mitarbeite­r Sorgen um ihre Arbeitsplä­tze machen“, sagte Sabine Jaskula, im ZF-Vorstand fürs Personal zuständig. Die Corona-Pandemie habe die Autoindust­rie in eine globale und nachhaltig­e Krise gestürzt, weshalb ZF seine „Kapazitäte­n den neuen Realitäten anpassen“müsse. „Unser Ziel ist, mit den Arbeitnehm­ervertrete­rn ein ausgewogen­es Gesamtkonz­ept für ZF und seine Mitarbeite­r zu erarbeiten“, erklärte Jaskula.

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