ZF-Rettungsgasse gefordert
Demonstration gegen Sparpläne des Konzernvorstands
- Protest in Corona-Zeiten: In Autos und auf Motorund Fahrrädern haben am Donnerstag nach Angaben der IG Metall rund 1000 Mitarbeiter des Zulieferers ZF in Friedrichshafen gegen Sparpläne des Konzerns protestiert. Es kam zu längeren Staus in der Innenstadt.
Die Demonstration, an der nach Polizeizählung 250 Pkw und 250 Zweiräder teilgenommen haben, ist Teil einer bundesweiten Aktionswoche. Sie richtet sich gegen die Ankündigung des ZF-Vorstandsvorsitzenden Wolf-Henning Scheider, infolge der Corona-Krise bis 2025 bis zu 15 000 Stellen weltweit abzubauen, davon 7500 in Deutschland.
Achim Dietrich, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der ZF, hatte schon im Vorfeld der Demo angekündigt, „für jeden einzelnen Arbeitsplatz
kämpfen“zu wollen. Am Donnerstag forderte er vom Vorstand eine „zweijährige Rettungsgasse“, also den Erhalt aller Jobs bis Mitte 2022 mithilfe von Kurzarbeit und betrieblichen Maßnahmen wie Zeitkontenabau oder Altersteilzeit. Diese Zeit müsse man dann nutzen, um jedem ZF-Standort und den 50 000 Beschäftigten in Deutschland eine Perspektive zu erarbeiten.
„Wir verstehen, dass sich unsere Mitarbeiter Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen“, sagte Sabine Jaskula, im ZF-Vorstand fürs Personal zuständig. Die Corona-Pandemie habe die Autoindustrie in eine globale und nachhaltige Krise gestürzt, weshalb ZF seine „Kapazitäten den neuen Realitäten anpassen“müsse. „Unser Ziel ist, mit den Arbeitnehmervertretern ein ausgewogenes Gesamtkonzept für ZF und seine Mitarbeiter zu erarbeiten“, erklärte Jaskula.