Lindauer Zeitung

Das Warten hat ein Ende

Theater Ulm präsentier­t neuen Herbst-Spielplan

- Von Florian Bührer

- Das Theater Ulm hat seinen Spielplan für die Monate September und Oktober vorgestell­t. Niemand weiß, wie sich die nächsten Monate entwickeln werden, deshalb fährt man auch am Herbert-von-KarajanPla­tz auf Sicht. Da die derzeitige­n Corona-Vorgaben vermutlich weiterhin gelten werden, waren etliche Umund Neuplanung­en notwendig. Nun stehen einige Klassiker auf dem Spielplan – angepasst an die aktuelle Situation.

Wer Godot ist, das wissen die beiden Obdachlose­n Wladimir und Estragon nicht. Sicher ist nur, dass sie auf ihn warten müssen. Das Warten verbindet die beiden und gibt ihnen Sicherheit in einer ungewissen Welt. Jasper Brandis hat das Stück nach den geltenden Abstandsre­geln für Ulm inszeniert.

In der jetzigen Situation sei Samuel Becketts „Warten auf Godot“ein naheliegen­des Stück, sagte Chefdramat­urg Christian Katzschman­n beim Pressegesp­räch. Gemeinsam mit Intendant Kay Metzger und Verwaltung­sdirektori­n Angela Weißhardt hat er am Donnerstag die Pläne präsentier­t. Viele seien derzeit in einer unklaren Situation und würden auf etwas warten, aber keiner wisse so recht, auf was, so Katzschman­n. Im Theater warte man auf eine Ansage der Landesregi­erung, wie viele Zuschauer bei der Premiere am 26. September im Saal sein dürfen.

„Wovon lebt der Mensch?“– diese Frage wirft Bertolt Brecht in seiner „Dreigrosch­enoper“auf. Eigentlich war das Stück als große Produktion geplant, nun wird es als Musiktheat­er mit der Musik von Kurt Weill aufgeführt (Premiere: 16. Oktober). Bereits am 17. September gibt es Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöt­e“zum ersten Mal zu sehen. Da auch im Orchester die Abstandsre­geln gelten, wird es nur eine kleine Streicherb­esetzung geben, erklärte Metzger. „Aber alle Hits werden drin sein.“

Der Spielplan ab November wird davon abhängen, welche Arbeitsbed­ingungen am Theater dann gelten. Wird wieder normal geprobt werden können? Noch steht in den Sternen, ob etwa „Der Kaufmann von Venedig“nachgeholt wird.

Das gesamte Programm ist unter https://www.theater-ulm.de/ zu finden. Der Vorverkauf für die Vorstellun­gen beginnt am Montag, 10. Juli.

Newspapers in German

Newspapers from Germany