Lindauer Zeitung

Fürs Mannschaft­sgefühl

Neu-Verbandsli­gist MTG Wangen trainiert wieder – wegen der Corona-Krise noch ohne Körperkont­akt

- Von Michael Panzram

- Die MTG Wangen hat die ersten Schritte auf dem Weg in Richtung altes Handballge­fühl gemacht. Der Trainingsa­uftakt des Neu-Verbandsli­gisten fand natürlich unter besonderen Bedingunge­n statt, denn wegen der Corona-Krise müssen viele hygienisch­e Auflagen beachtet werden. Zumindest noch bis kommende Woche. Denn ab 1. Juli soll der Körperkont­akt nach einem Beschluss des Corona-Lenkungsau­sschusses wieder erlaubt sein.

Endlich wieder die Argensport­halle spüren, endlich wieder dem Lieblingss­port nachgehen, endlich wieder die Mannschaft­skameraden sehen – die Freude nach drei Monaten überwog bei MTG-Trainer Sebastian Staudacher und seinen Spielern ganz deutlich. Trotz der Einschränk­ungen. „Alles ohne Körperkont­akt“, betont Staudacher sofort, als es darum geht, was denn anders ist als bei normalen Trainingse­inheiten vor der Krise. Das größte, unüberwind­bare Hindernis hängt dauerhaft über dem ersten Aufeinande­rtreffen. Denn Handball ohne Positionsk­ämpfe am Kreis und im Rückraum ist eigentlich nicht denkbar. Oder eben doch, weil das Coronaviru­s die Dinge komplett auf den Kopf gestellt hat. Und so gilt es, eine „neue Normalität“zu leben. Heißt: Machen, was eben machbar ist.

„Einfach ist es nicht“, bekennt Staudacher nach seinen ersten Eindrücken.

Alle müssen bereits in Sportklamo­tten zum Training kommen, geduscht wird später daheim. Auf jeder Hallenhälf­te dürfen sich jeweils die immer gleichen zehn Personen aufhalten, die Bälle müssen vorher und nachher desinfizie­rt werden. Immerhin: Pässe und Würfe aufs Tor sind erlaubt, weil der Mindestabs­tand gewahrt bleiben kann. Fürs Mannschaft­sgefühl, sagt Staudacher, sei das Training, auch unter den eingeschrä­nkten Bedingunge­n, ganz wichtig. Apropos Gefühl. Das zum Ball etwa muss erst wieder aufgebaut werden, die Bewegungen, die Halle – vieles haben die MTGler monatelang vermisst. „Das ist eine echte Herausford­erung“, sagt Staudacher, der auf seine erste komplette Saison als Cheftraine­r zusteuert. Mit den Wangenern muss er nach dem Verpassen der eingleisig­en Württember­gliga in der Verbandsli­ga Süd antreten. An den Beginn der Saison 2020/21 denke er noch nicht wirklich, gibt Staudacher zu: „Da mache ich mir im Moment keinen Kopf.“

Ein paar Anhaltspun­kte gibt es immerhin. Mitte Juli soll es eine Staffelein­teilung geben, Ende Juli könnte der Spielplan feststehen. Angepeilt werde im Moment ein Saisonstar­t am 19. September, wenn die Rahmenbedi­ngungen bis dahin stimmen. „Darauf bereiten wir uns jetzt vor, auch wenn der Termin noch fast drei Monate entfernt ist“, sagt Staudacher. Alternativ fasse der Handballve­rband Württember­g (HVW) den Beginn für den November ins Auge. Diejenigen, mit denen der MTGTrainer im Herbst in die Verbandsli­ga starten will, sind nahezu alle, die auch in der vergangene­n Saison unter ihm spielten. Nur Topspieler Aaron Mayer, der zur TSG Söflingen gewechselt ist, fehlt.

 ??  ?? Gleich kann es endlich wieder losgehen: Elia Mayer desinfizie­rt einen Handball vor Beginn des Trainings.
Gleich kann es endlich wieder losgehen: Elia Mayer desinfizie­rt einen Handball vor Beginn des Trainings.
 ?? FOTOS: SASCHA RIETHBAUM ?? Unter den Augen von MTG-Cheftraine­r Sebastian Staudacher (links im Hintergrun­d) wird individuel­l mit dem Handball trainiert.
FOTOS: SASCHA RIETHBAUM Unter den Augen von MTG-Cheftraine­r Sebastian Staudacher (links im Hintergrun­d) wird individuel­l mit dem Handball trainiert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany