Fürs Mannschaftsgefühl
Neu-Verbandsligist MTG Wangen trainiert wieder – wegen der Corona-Krise noch ohne Körperkontakt
- Die MTG Wangen hat die ersten Schritte auf dem Weg in Richtung altes Handballgefühl gemacht. Der Trainingsauftakt des Neu-Verbandsligisten fand natürlich unter besonderen Bedingungen statt, denn wegen der Corona-Krise müssen viele hygienische Auflagen beachtet werden. Zumindest noch bis kommende Woche. Denn ab 1. Juli soll der Körperkontakt nach einem Beschluss des Corona-Lenkungsausschusses wieder erlaubt sein.
Endlich wieder die Argensporthalle spüren, endlich wieder dem Lieblingssport nachgehen, endlich wieder die Mannschaftskameraden sehen – die Freude nach drei Monaten überwog bei MTG-Trainer Sebastian Staudacher und seinen Spielern ganz deutlich. Trotz der Einschränkungen. „Alles ohne Körperkontakt“, betont Staudacher sofort, als es darum geht, was denn anders ist als bei normalen Trainingseinheiten vor der Krise. Das größte, unüberwindbare Hindernis hängt dauerhaft über dem ersten Aufeinandertreffen. Denn Handball ohne Positionskämpfe am Kreis und im Rückraum ist eigentlich nicht denkbar. Oder eben doch, weil das Coronavirus die Dinge komplett auf den Kopf gestellt hat. Und so gilt es, eine „neue Normalität“zu leben. Heißt: Machen, was eben machbar ist.
„Einfach ist es nicht“, bekennt Staudacher nach seinen ersten Eindrücken.
Alle müssen bereits in Sportklamotten zum Training kommen, geduscht wird später daheim. Auf jeder Hallenhälfte dürfen sich jeweils die immer gleichen zehn Personen aufhalten, die Bälle müssen vorher und nachher desinfiziert werden. Immerhin: Pässe und Würfe aufs Tor sind erlaubt, weil der Mindestabstand gewahrt bleiben kann. Fürs Mannschaftsgefühl, sagt Staudacher, sei das Training, auch unter den eingeschränkten Bedingungen, ganz wichtig. Apropos Gefühl. Das zum Ball etwa muss erst wieder aufgebaut werden, die Bewegungen, die Halle – vieles haben die MTGler monatelang vermisst. „Das ist eine echte Herausforderung“, sagt Staudacher, der auf seine erste komplette Saison als Cheftrainer zusteuert. Mit den Wangenern muss er nach dem Verpassen der eingleisigen Württembergliga in der Verbandsliga Süd antreten. An den Beginn der Saison 2020/21 denke er noch nicht wirklich, gibt Staudacher zu: „Da mache ich mir im Moment keinen Kopf.“
Ein paar Anhaltspunkte gibt es immerhin. Mitte Juli soll es eine Staffeleinteilung geben, Ende Juli könnte der Spielplan feststehen. Angepeilt werde im Moment ein Saisonstart am 19. September, wenn die Rahmenbedingungen bis dahin stimmen. „Darauf bereiten wir uns jetzt vor, auch wenn der Termin noch fast drei Monate entfernt ist“, sagt Staudacher. Alternativ fasse der Handballverband Württemberg (HVW) den Beginn für den November ins Auge. Diejenigen, mit denen der MTGTrainer im Herbst in die Verbandsliga starten will, sind nahezu alle, die auch in der vergangenen Saison unter ihm spielten. Nur Topspieler Aaron Mayer, der zur TSG Söflingen gewechselt ist, fehlt.