Angriff auf die Landesliga
Handballer des TSB Ravensburg setzen sich mit neuem Trainer große Ziele
- Die Handballer des TSB Ravensburg wollen wieder da hin, wo sie vor ein paar Jahren schon einmal waren: in die Landesliga. Der neue Trainer Edi Mack spricht zunächst vom Ziel Top drei, Platz eins wäre den sportlich Verantwortlichen der Rams aber schon lieber als die Ränge zwei und drei. Mack übernimmt von Levente Farkas, der sich eine Auszeit gönnt, und setzt in der Vorbereitung vor allem auf die letztjährige Schwachstelle.
Mack ist ein TSB-Rückkehrer – vor Jahren trainierte er bereits die Ravensburger Handballerinnen. In den vergangenen drei Jahren trainierte er die TG Bad Waldsee. „Schon vor der vergangenen Saison waren wir in Gesprächen“, sagt Günter Niederer, Sportlicher Leiter der Rams. Damals wollte Levente Farkas eigentlich schon aufhören – entschied sich dann aber doch für ein weiteres Jahr. Und Mack hatte bei der TG schon für die dritte Saison zugesagt. Nun legte Farkas aber nach fünf Jahren an der Seitenlinie des TSB eine Pause ein. „Wir haben ihm viel zu verdanken“, sagt Niederer über seinen Ex-Trainer. „Mit ihm haben wir zum ersten Mal den Klassenerhalt in der Landesliga geschafft und standen zum dritten Mal in Folge im Final Four des Pokals.“Farkas, der vor Kurzem erstmals Vater wurde, bleibt dem TSB aber als Jugendleiter erhalten.
Neben Farkas sind in der kommenden Saison auch drei Spieler – zumindest größtenteils – nicht mehr für die Rams aktiv. Lukas Paul geht zurück zum Verbandsligisten MTG Wangen, spielt dort in der zweiten Mannschaft und wird mit Timo Feistle zusammen Trainer der Wangener A-Jugend.
Lorenz Kalb (Niederer: Ein enormer Verlust“) und Ole Gohmann treten beruflich bedingt kürzer und werden nur noch als Back-up-Spieler zur Verfügung stehen. „Kalb und Gohmann waren zwei ganz wichtige Spieler in der Verteidigung“, sagt der Abteilungsleiter Uli Wald.
Apropos Verteidigung: Darauf konnten sich die Rams in der vergangenen Saison verlassen. Die Ravensburger stellten bei Abbruch der Saison die mit Abstand beste Defensive.
„Ich glaube, wir hätten Platz zwei noch erreicht“, sagt Niederer. So war es Platz vier – zum Aufsteiger MTG Wangen II fehlten sechs Punkte. In der neuen Saison wollen die Rams mindestens einen Platz weiter vorne landen, eher zwei oder sogar drei Plätze weiter oben. „Ich will nicht schon vor der Saison vom Aufstieg sprechen, weil wir ein paar Abgänge kompensieren müssen“, meint Mack. „Aber wir wollen schon an der Spitze mitspielen.“Auch Niederer hält den Kampf um die Meisterschaft für realistisch. „Wir haben einen ganz ordentlichen Kader.“
Neu bei den Rams sind Patrik Häffner und Kim Lohr. Der 23-jährige Häffner kommt aus beruflichen Gründen nach Ravensburg, der große
Ravensburgs neuer Trainer Edi Mack Halblinke spielte zuletzt bei der Neckarsulmer Sport-Union. Der 24jährige Linksaußen Lohr kommt aus der zweiten Mannschaft des TSB. Dazu wollen es die langjährigen Ravensburger Leistungsträger Julian Langlois, Tim Langlois, Niklas Bruder und Torwart Eric Sangry in der kommenden Saison noch einmal wissen.
Seit wenigen Tagen sind die Ravensburger wieder im Training in der Halle, doch auch zuvor waren die Handballer nicht tatenlos. Seit Mitte Mai gab es regelmäßige Trainingseinheiten im Schwarzwäldle. „Wir haben den Platz vermessen und konnten dann zeitgleich in Fünfergruppen mit 35 Leuten trainieren“, sagt Wald. Von der E-Jugend bis zu den Aktiven waren Spieler dabei. Ab Mitte der Woche kann Mack dann wieder richtiges Handballtraining leiten. Und den Fokus auf die Offensive legen. „Da wurde in der vergangenen Saison zu viel liegen gelassen“, meint der Trainer. Sein Ziel ist, mehr als 30 Tore pro Spiel zu werfen. „Wir müssen einfach effektiver werden.“Dann sei der Sprung an die Spitze möglich.
Wann die Saison 2020/21 losgeht, steht noch nicht fest. Wald hofft, dass „ganz normal ab 19. September“gespielt werden kann. Möglich ist aber auch ein Start ab dem 7. November. Egal wann: Der TSB ist bereit für den Angriff.
„Wir müssen in der Offensive einfach effektiver werden.“
Die Ravensburg Rams sind laut Abteilungsleiter Uli Wald gut durch die Corona-Krise gekommen. „Wir haben eine Kostensperre eingerichtet, Ausgaben gab es nur nach Freigabe durch den Vorstand“, sagt Wald. Mit rund
40 000 Euro Etat plant die Handballabteilung des TSB. „Wir stehen finanziell gut da“, meint Wald.