Dem Schlepperunwesen Vorschub leisten
Zum Bericht „Ratsbeschluss zu Flüchtlingen steht auf der Kippe“, LZ vom 23. Juni:
Der Artikel gibt Frau Bornscheuer Raum für eine sehr emotionale Aufforderung an den Stadtrat. Auch ich und sicher viele Bürger der Stadt Lindau und der umliegenden Gemeinden würden es begrüßen, wenn Waisenkinder im Lager, die keine Angehörigen mehr haben, aufgenommen werden könnten. Es macht allerdings keinen Sinn, dass Eltern ihre Kinder, in der Hoffnung auf eine spätere Familienzusammenführung, einfach vorschicken und sie ihrem Schicksal überlassen. Hier wird dem Schlepperunwesen Vorschub geleistet. Das allein kann nicht das Elend in
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der Welt beseitigen. Es betrifft ja nicht nur den Nahen Osten, auch in Afrika und Asien sind Menschen auf der Flucht vor Kriegen, Hunger und Elend Richtung EU, sofern sie sich einen Schleuser leisten können. Wenn es den Politikern der EU nicht gelingt, für die Menschen vor Ort im Rahmen der Entwicklungshilfe ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, wird der Sog in die EU und vor allem nach Deutschland so groß, dass er die Sozialsysteme sprengt und das Zusammenleben der Bürger vor harte Proben stellt. Dass es sich dabei um Menschen aus anderen Kulturkreisen handelt, muss nicht erwähnt werden. Es wäre wünschenswert, wenn die reichen Moslemstaaten für ihre Glaubensbrüder auf der Flucht mehr Engagement zeigen würden. Im Übrigen ist nicht jeder Bürger herzlos, wenn er auf die Argumente der Verwaltung in dieser Sache hinweist.
Arnold Dux, Bodolz