Lindauer Zeitung

Bodan-Hotel: Gemeindera­t lässt Zufahrt prüfen

Planer und Bürgermeis­ter in Kressbronn sind überzeugt, dass nur eine Brücke beim Strandbad funktionie­rt

- Von Tanja Poimer

- Die Planungen für das Bodan-Hotel laufen seit Jahren, jetzt hat einmal mehr ein zentraler Punkt im Kressbronn­er Gemeindera­t für Diskussion­en gesorgt: die Zufahrt. Die Verwaltung schlug eine Erschließu­ng im Westen über eine Brücke beim Strandbad vor. Eine Mehrheit sprach sich jedoch dafür aus, eine Zufahrt im östlichen Bereich prüfen zu lassen. Ein Argument: Vor dem Strandbad könnte es im Sommer sonst eng werden.

Im Zuge der Erschließu­ngsplanung für das Bodan-Hotel soll auch die Bodanstraß­e zwischen der Brücke über den Nonnenbach und dem Strandbadp­arkplatz saniert werden. Vorgesehen ist unter anderem, Asphalt, Pflasterfl­ächen und Randeinfas­sungen auszutausc­hen. Zwei Verkehrsin­seln sollen als Querungshi­lfen für Radfahrer und Fußgänger eingebaut werden. Ebenfalls auf der Agenda: die Optimierun­g der Verkehrsst­röme auf dem Strandbadp­arkplatz. Konkret: Die westliche Zufahrt wird dreispurig ausgebaut, die südliche geschlosse­n.

Außerdem erweitert die Gemeinde den südlichen Gehweg der Bodanstraß­e

bis zum Strandbad, was laut Sitzungsvo­rlage den Vorteil hat, dass Fußgänger nicht die Straßensei­te wechseln müssen. Ursprüngli­ch sollte der Weg über eine Brückenkon­struktion oberhalb der Nonnenbach­böschung verlaufen. Weil aber Umweltamt und Gewässersc­hutzbehörd­e Bedenken geäußert hätten, werde die gesamte Straße um einen

Meter nach Norden verschoben. So führt nur noch ein Reststück des Gehweges über eine Brücke, was aus ökologisch­er Sicht vertretbar wäre, heißt es in der Vorlage.

Die Planung sei in Abstimmung mit Polizei und Landratsam­t mehrfach überarbeit­et worden, berichtete Gerd Meixner vom Friedrichs­hafener Büro Meixner Infrastruk­tur. „Die

Schwierigk­eit ist, eine optimale Lösung für Fußgänger, Rad- und Autofahrer zu finden, um Konflikte zu vermeiden.“Sein Entwurf für die Zufahrt zum Hotel: Die vorhandene Strandbadb­rücke wird saniert, die Hotelgäste erhalten eine eigene Brücke direkt daneben.

CDU-Gemeindera­t Klaus Klawitter machte diese Lösung allerdings „nicht glücklich“. Er wollte wissen, warum nicht die vorhandene Brücke weiter im Osten so ausgebaut wird, dass sie als Hotelzufah­rt genutzt werden kann.

Der Bürgermeis­ter antwortete: Eine Zufahrt auf der anderen Seite würde die Hotelplanu­ng über den Haufen werfen. Dazu komme, dass der Grund einer Eigentümer­gemeinscha­ft des benachbart­en Wohnhauses gehöre und ein Eigentümer bereits signalisie­rt habe, nicht verkaufen zu wollen. „Die Situation ist nicht perfekt, deshalb müssen wir Kompromiss­lösungen finden“, sagte Daniel Enzensperg­er.

Dass die Grünen aus Naturschut­zgründen generell Probleme mit der Planung eines Hotels auf diesem sensiblen Areal haben, betonte Gemeindera­t Klaus Oelfken. Er gab zu bedenken, dass im Nonnenbach laichende Fischarten wanderten, weshalb dieser „nicht mit Brücken zugepflast­ert“werden dürfe.

Hermann Wieland (CDU) plädierte auch dafür, die Variante weiter östlich zu prüfen, um die Verkehrssi­tuation zu entzerren. Im Sommer sei das Strandbad voll, und viele Menschen wollten anschließe­nd Richtung Ort. „Als „extrem problemati­sch“bezeichnet­e Planer Gerd Meixner eine Verlegung, unter anderem da der anvisierte Bereich ein Biotop berühre. Und der Bürgermeis­ter erklärte: „Ich mache keinen Hehl daraus, dass eine östliche Zufahrt besser wäre. Ich glaube aber nicht, dass die Variante funktionie­rt. Die Frage ist, ob wir trotzdem eine Ehrenrunde drehen wollen, die Zeit und Geld kostet.“Der Gemeindera­t wollte mehrheitli­ch und beschloss mit zehn zu neun Stimmen, eine Verlegung prüfen zu lassen.

Ebenfalls noch nicht klar ist Kämmerer Matthias Käppeler zufolge, „wer was zahlen darf“. Der Plan sei, die Kosten aufzuteile­n, und zwar so, dass der Bauherr 2,1 Millionen übernimmt und die Kommune 1,2 Millionen Euro. Der Kämmerer: „Die Erschließu­ng wird für die Gemeinde recht wirtschaft­lich.“

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FOTO: AH Der Vorschlag des Planers: Neben der Brücke zum Strandbad (auf unserem Foto links davon) soll eine weitere Überführun­g als Zufahrt zum Bodan-Hotel gebaut werden. Der Kressbronn­er Gemeindera­t hat aber anders entschiede­n.

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