Bodan-Hotel: Gemeinderat lässt Zufahrt prüfen
Planer und Bürgermeister in Kressbronn sind überzeugt, dass nur eine Brücke beim Strandbad funktioniert
- Die Planungen für das Bodan-Hotel laufen seit Jahren, jetzt hat einmal mehr ein zentraler Punkt im Kressbronner Gemeinderat für Diskussionen gesorgt: die Zufahrt. Die Verwaltung schlug eine Erschließung im Westen über eine Brücke beim Strandbad vor. Eine Mehrheit sprach sich jedoch dafür aus, eine Zufahrt im östlichen Bereich prüfen zu lassen. Ein Argument: Vor dem Strandbad könnte es im Sommer sonst eng werden.
Im Zuge der Erschließungsplanung für das Bodan-Hotel soll auch die Bodanstraße zwischen der Brücke über den Nonnenbach und dem Strandbadparkplatz saniert werden. Vorgesehen ist unter anderem, Asphalt, Pflasterflächen und Randeinfassungen auszutauschen. Zwei Verkehrsinseln sollen als Querungshilfen für Radfahrer und Fußgänger eingebaut werden. Ebenfalls auf der Agenda: die Optimierung der Verkehrsströme auf dem Strandbadparkplatz. Konkret: Die westliche Zufahrt wird dreispurig ausgebaut, die südliche geschlossen.
Außerdem erweitert die Gemeinde den südlichen Gehweg der Bodanstraße
bis zum Strandbad, was laut Sitzungsvorlage den Vorteil hat, dass Fußgänger nicht die Straßenseite wechseln müssen. Ursprünglich sollte der Weg über eine Brückenkonstruktion oberhalb der Nonnenbachböschung verlaufen. Weil aber Umweltamt und Gewässerschutzbehörde Bedenken geäußert hätten, werde die gesamte Straße um einen
Meter nach Norden verschoben. So führt nur noch ein Reststück des Gehweges über eine Brücke, was aus ökologischer Sicht vertretbar wäre, heißt es in der Vorlage.
Die Planung sei in Abstimmung mit Polizei und Landratsamt mehrfach überarbeitet worden, berichtete Gerd Meixner vom Friedrichshafener Büro Meixner Infrastruktur. „Die
Schwierigkeit ist, eine optimale Lösung für Fußgänger, Rad- und Autofahrer zu finden, um Konflikte zu vermeiden.“Sein Entwurf für die Zufahrt zum Hotel: Die vorhandene Strandbadbrücke wird saniert, die Hotelgäste erhalten eine eigene Brücke direkt daneben.
CDU-Gemeinderat Klaus Klawitter machte diese Lösung allerdings „nicht glücklich“. Er wollte wissen, warum nicht die vorhandene Brücke weiter im Osten so ausgebaut wird, dass sie als Hotelzufahrt genutzt werden kann.
Der Bürgermeister antwortete: Eine Zufahrt auf der anderen Seite würde die Hotelplanung über den Haufen werfen. Dazu komme, dass der Grund einer Eigentümergemeinschaft des benachbarten Wohnhauses gehöre und ein Eigentümer bereits signalisiert habe, nicht verkaufen zu wollen. „Die Situation ist nicht perfekt, deshalb müssen wir Kompromisslösungen finden“, sagte Daniel Enzensperger.
Dass die Grünen aus Naturschutzgründen generell Probleme mit der Planung eines Hotels auf diesem sensiblen Areal haben, betonte Gemeinderat Klaus Oelfken. Er gab zu bedenken, dass im Nonnenbach laichende Fischarten wanderten, weshalb dieser „nicht mit Brücken zugepflastert“werden dürfe.
Hermann Wieland (CDU) plädierte auch dafür, die Variante weiter östlich zu prüfen, um die Verkehrssituation zu entzerren. Im Sommer sei das Strandbad voll, und viele Menschen wollten anschließend Richtung Ort. „Als „extrem problematisch“bezeichnete Planer Gerd Meixner eine Verlegung, unter anderem da der anvisierte Bereich ein Biotop berühre. Und der Bürgermeister erklärte: „Ich mache keinen Hehl daraus, dass eine östliche Zufahrt besser wäre. Ich glaube aber nicht, dass die Variante funktioniert. Die Frage ist, ob wir trotzdem eine Ehrenrunde drehen wollen, die Zeit und Geld kostet.“Der Gemeinderat wollte mehrheitlich und beschloss mit zehn zu neun Stimmen, eine Verlegung prüfen zu lassen.
Ebenfalls noch nicht klar ist Kämmerer Matthias Käppeler zufolge, „wer was zahlen darf“. Der Plan sei, die Kosten aufzuteilen, und zwar so, dass der Bauherr 2,1 Millionen übernimmt und die Kommune 1,2 Millionen Euro. Der Kämmerer: „Die Erschließung wird für die Gemeinde recht wirtschaftlich.“