Reuttener Bergbahn nicht in Betrieb
(sz) - Die Reuttener Seilbahnen sind voraussichtlich den ganzen Sommer über nicht in Betrieb. Hintergrund ist ein Streit zwischen dem Bahn-Eigentümer Peter Gerber auf der einen sowie der Gemeinde Höfen und dem Tourismusverband Reutte auf der anderen Seite. Die Auseinandersetzung ist aktuell so eskaliert, dass Bahn-Chef Gerber gegenüber der Tiroler Tageszeitung erklärt: „Wir sperren diesen Sommer nicht mehr auf.“
Die Auseinandersetzung hatte bereits im Winter begonnen. Es ging dabei zwischen Bergbahn und Gemeinde um die Verträge für das Überfahrtsrecht, die Regeln, dass die Bergbahn die Hänge als Pisten nutzen darf, und die Wasserrechte für die Beschneiungsanlage. Weil ein ausgehandelter Kompromiss scheiterte, stellte Gerber damals den Winterbetrieb vorübergehend ein.
Wer geglaubt hatte, dass Frieden einkehren würde, der irrt. Wegen der Corona-Krise wurde Gerber vom zuständigen Ministerium mitgeteilt, dass er für die Sommersaison von der Betriebspflicht entbunden sei. „Ich will die Bahn jetzt hergeben und führe deshalb gerade ernsthafte Verkaufsgespräche mit mehreren Interessenten. Sollte der Verkauf allerdings nicht gelingen, dann werde ich alles liquidieren und die Anlagen am Berg einzeln veräußern“, zitiert die Tiroler Tageszeitung jetzt den Bergbahn-Chef. Bis zum Verkauf der Firmenanteile werde die Hahnenkammbahn nicht mehr in Betrieb gehen. „Dennoch bin ich bereit, den Verkauf zügig abzuwickeln, damit der neue Eigentümer so schnell wie möglich, die Hahnenkammbahn wieder in Betrieb nehmen kann“, schreibt Gerber auf der Webseite der Bahn.