Panda-Baby wird in Taiwan vorerst von Tierpflegern aufgezogen
Mutter kümmert sich nicht um den Nachwuchs – Tierart wird immer seltener
(AFP) - Ein in Taiwan geborenes Panda-Baby muss vorerst von Tierpflegern aufgezogen werden. „Wir haben gehofft, dass die Mutter sich um das Junge kümmert, aber Yuan Yuan war wahrscheinlich sehr müde von der Geburt“, teilte der Zoo in der Hauptstadt Taipeh am Montag mit.
Das Panda-Weibchen, ein Geschenk Chinas, habe das Baby am Sonntag zur Welt gebracht, hieß es weiter. Bislang habe es noch keinen Namen. Das weibliche Jungtier wiegt demnach 186 Gramm und befindet sich nach einer Behandlung wegen einer kleinen Verletzung am Rücken in einem stabilen Zustand. Die Geburt, die fünf Stunden lang dauerte, gehe auf eine künstliche Befruchtung zurück, erklärte der Zoo weiter. Es handle sich um das zweite Baby der Panda-Mutter Yuan Yuan. Die große Schwester des Neugeborenen war 2013 auf die Welt gekommen.
China gibt seine Pandas normalerweise nur als Leihgabe her. Die seit 2008 in Taipeh lebenden PandaEltern
Yuan Yuan und Tuan Tuan wurden Taiwan aber geschenkt, als in Taipeh noch eine pekingfreundliche Regierung im Amt war. Die Kombination der Namen der Pandas „Tuanyuan“- bedeutet „Wiedervereinigung“oder „Einheit“. Taiwan hatte sich 1949 von China abgespalten. Peking betrachtet die südlich vom chinesischen Festland gelegene Insel aber weiter als abtrünnige Provinz, die wieder mit der Volksrepublik vereinigt werden soll - notfalls auch mit militärischer Gewalt.
Weltweit leben inzwischen weniger als 1600 Pandas in freier Wildbahn. Bei der Nachzucht kommt Zoos daher eine wichtige Rolle zu. Im Berliner Zoo waren am 31. August 2019 als erster Pandanachwuchs in Deutschland überhaupt Panda-Zwillinge zur Welt gekommen. Pandas erreichen eine Kopfrumpflänge von 120 bis 150 Zentimetern, der Schwanz ist nur ein Stummel von rund zwölf Zentimetern Länge. Das Gewicht erwachsener Tiere variiert von 75 bis 160 Kilogramm.