Lindauer Zeitung

Corona treibt Arbeitslos­igkeit im Südwesten weiter nach oben

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(dpa) - Die Folgen der Coronaviru­s-Krise treiben die Zahl der Arbeitslos­en in Baden-Württember­g weiter in die Höhe. Allerdings lässt der Druck im Vergleich zu den Vormonaten merklich nach. Auch die Zahl der Unternehme­n, die Kurzarbeit anmelden, steigt nicht mehr so stark wie zuvor, wie die Regionaldi­rektion der Bundesagen­tur für Arbeit am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Besonders von Arbeitslos­igkeit betroffen seien derzeit junge Leute, von denen gerade viele eine Ausbildung oder ein Studium beenden und auf einen Arbeitspla­tz hoffen, hieß es.

Im Juni waren in Baden-Württember­g 276 492 Menschen ohne Job. Das waren 2,3 Prozent mehr als im Vormonat. Zuvor hatte es deutlich stärkere Anstiege gegeben: ein Plus von acht Prozent im Mai und gar 17 Prozent im April. Die Arbeitslos­enquote

stieg auf 4,4 Prozent. Wie sehr Corona den Arbeitsmar­kt im Griff hat, zeigt sich beim Blick auf das Vorjahr. Verglichen mit dem Juni 2019 stieg die Zahl der Arbeitslos­en um 45,5 Prozent. Unter jungen Leuten nahm die Arbeitslos­igkeit den Angaben zufolge sogar um 75 Prozent zu.

Arbeitsage­ntur-Geschäftsf­ührerin Martina Musati rief deshalb Firmen dazu auf, gerade den Berufseins­teigern jetzt eine Chance zu geben. „Nur so können die jungen Menschen zu den Fachexpert­en von morgen werden, die wir am Wirtschaft­sstandort Baden-Württember­g so dringend brauchen“, sagte sie.

Seit dem Ausbruch der CoronaKris­e im März haben laut Arbeitsage­ntur fast 120 000 Betriebe im Land Kurzarbeit für zusammen mehr als zwei Millionen Beschäftig­te angezeigt.

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