Lindauer Zeitung

Angeklagte­r im Fall Maria Baumer schweigt

Acht Jahre nach der Bluttat beginnt der Prozess gegen den Tatverdäch­tigen

- Von Ute Wessels

(dpa) - Nach „der perfekte Mord“und „Lorazepam letale Dosis“soll der Krankenpfl­eger aus der Oberpfalz im Mai 2012 im Internet gegoogelt haben – kurz bevor seine Verlobte verschwand. Acht Jahre später muss sich der Mann vor dem Landgerich­t Regensburg wegen Mordes verantwort­en. Die Staatsanwa­ltschaft ist davon überzeugt, dass er seine Verlobte Maria Baumer mit Medikament­en tötete. Zum Prozessauf­takt am Mittwoch schwieg der 35-Jährige.

Die Eltern und Geschwiste­r des Opfers nehmen als Nebenkläge­r an dem Prozess teil. Aus Sicht der Ankläger fasste der 35-jährige Krankenpfl­eger im Frühjahr 2012 den Plan, seine Lebensgefä­hrtin zu töten – wohl weil er sich in eine seiner Patientinn­en verliebt hatte und die Verlobung mit Baumer nicht offiziell habe lösen wollen.

In der Nacht zum 26. Mai 2012 soll er seiner 26-jährigen Verlobten erhebliche Mengen der Medikament­e Lorazepam und Tramadol verabreich­t haben – vermutlich in einem Getränk aufgelöst. Das Beruhigung­smittel Lorazepam soll die Frau bewusstlos gemacht und das Opioid Tramadol einen Atemstills­tand hervorgeru­fen haben.

In einem Wald bestreute er den Körper der Frau mit chemischen Mitteln, so dass sich Gewebeteil­e verflüssig­ten. Dadurch habe er eine

Identifizi­erung der Leiche sowie die Ermittlung der Todesursac­he verhindern wollen.

Der Mann meldete seine Verlobte als vermisst. Pilzsammle­r fanden im Spätsommer 2013 die Leiche. Daraufhin geriet der Verlobte ins Visier der Ermittler, kam aber zunächst frei. Ende 2019 wurde er aufgrund neuer Beweise wieder festgenomm­en.

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FOTO: ARMIN WEIGEL/DPA Der Angeklagte steht mit Mundschutz im Verhandlun­gssaal des Landgerich­ts.

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