Eine besondere Meisterschaft
Zwei Lindauer bestreiten ein Rennen, ohne andere Teilnehmer zu treffen
(sz) - Die ursprünglich für April geplante deutsche Meisterschaft im Mountainbike-Marathon hätte beim Bike-Festival Bike the Rock im baden-württembergischen Heubach sein sollen. Wegen der Corona-Krise musste das Rennen abgesagt werden. Die Veranstalter entwickelten daraufhin ein neues Konzept, das es lizenzierten Mountainbikern ab dem Jahrgang 2001 dennoch ermöglichte, unter dem Titel „Bike the Rock – Corona Challenge“eine inoffizielle deutsche Meisterschaft auszutragen. Mit dabei: Niko Zimmermann und Ben Cloudt vom Lindauer Rennstall toMotion Racing by black tusk.
Zimmermann und Cloudt waren bei ihrer deutschen Meisterschaft laut Mitteilung die jüngsten Teilnehmer und erreichten die Plätze 19 und 20. Da es bei der Meisterschaft keine Altersklassenwertung gab, mussten die beiden jungen Fahrer gegen zum Teil deutlich ältere Konkurrenten antreten.
Um die Abstandsregeln einhalten zu können, waren die Bedingungen erheblich anders als bei normalen Mountainbike-Rennen. Innerhalb eines Zeitraums von vier Wochen im Juni mussten die Fahrer die Strecke von 84 Kilometern und 2220 Höhenmetern einmal absolvieren, dabei die Fahrt mit einem GPS-fähigen Radcomputer aufzeichnen und die Datei anschließend beim Veranstalter einreichen. Die Fahrt musste zuvor auch beim Veranstalter angemeldet werden – mit einer auf fünf Minuten genauen Startzeit. Da die Strecke nicht ausgeschildert war, mussten sich die
Teilnehmer mit GPS und einer Karte selbst orientieren. Eine besondere Herausforderung, wie die beiden toMotion-Fahrer feststellen mussten.
Ben Cloudt und Niko Zimmermann, die im Nachwuchsteam TNT trainieren, fuhren das Rennen gemeinsam. Maximal zwei Rennfahrer durften gleichzeitig auf die Strecke gehen. Cloudt und Zimmermann sind 2001 geboren worden und gehörten damit zu den jüngsten Teilnehmern der deutschen Meisterschaft. In Heubach hatten sie drei Runden auf einer 28 Kilometer langen Strecke zu absolvieren. „Es war eine mega-geile Strecke mit tollen Trails“, sagt Cloudt. In der ersten Runde mussten sich die beiden jungen Fahrer zunächst orientieren und auch einen Zeitverlust hinnehmen, weil sie sich kurz verfuhren. Im Laufe
der zweiten Runde stellte sich heraus, dass Cloudt dem Tempo seines Teamkollegen an diesem Tag nicht gewachsen war und sie beschlossen, das Rennen separat zu Ende zu fahren.
Zimmermann legte eine starke dritte Runde hin und wurde nach 4:34,33 Stunden 19., Cloudt erkämpfte sich in 4:50,55 Stunden Platz 20. Mit ihren Ergebnissen waren die Lindauer zufrieden. „Es war eine tolle Erfahrung, insbesondere die Strecke ohne Absperrungen und Streckenposten immer wieder zu finden. Ich hab mich riesig gefreut, endlich wieder ein Rennen gefahren zu sein“, meinte Cloudt. Inoffizielle deutsche Meister wurden Jakob Hartmann vom German Technology Racing Team und Elisabeth Brandau (Radon EBE Racing Team).