Kleine Vereine hoffen auf Geld
(SID) - Der durch Corona geplagte deutsche Sport zeigt sich dankbar angesichts der angekündigten Unterstützung des Bundes in Höhe von 200 Millionen Euro, doch noch herrscht allseits Zurückhaltung. „Das ist ein erstes Zeichen, ein super Schritt, doch wir müssen jetzt auf das Kleingedruckte schauen“, sagte Gernot Tripcke von der Deutschen Eishockey Liga. Die Meinung des DEL-Geschäftsführers teilt sein Amtskollege Frank Bohmann von der Handball Bundesliga (HBL): „Wir sind noch vorsichtig, es gibt noch einige Dinge zu klären.“
Dass im Zuge des milliardenschweren Rettungspaketes der Bundesregierung nun 200 statt der zuvor kolportierten 150 Millionen Euro fließen sollen, klingt zunächst positiv. Doch „davon profitieren nun auch mehr Beteiligte als ursprünglich angenommen. Die Summe für Einzelne wird sich dadurch wohl nicht verändern“, erklärte Tripcke.
Der DEL-Chef hofft für seine 14 Clubs auf den Höchstbetrag von je 800 000 Euro Hilfe. „Das wären rund elf Millionen bei einem Umsatz von insgesamt 130 bis 140 Millionen Euro“, relativierte Tripcke, der sich aber trotz aller verbleibenden Sorgen über ein „erstes dickes Pflaster“für seine leidenden Vereine freuen würde.
Dies gilt auch für Bohmann, der die Unterstützung als „tolles Zeichen“sieht, dies werde „manche Not lindern“. Aber damit sei man „noch nicht aus dem Gröbsten raus“. Die HBL werde sich, so Bohmann, nun die Zeit nehmen, alles ordentlich zu planen. Es dürfe nicht passieren, dass „nach einer späteren Betriebsprüfung die Gelder zurückgezahlt werden müssen“.
Wir hoch die Gelder, die noch von Bundestag und Haushaltsausschuss durchgewinkt werden müssen, für alle am Ende sein werden, ist noch unklar. Doch auch bei den kleineren Sportarten regiert die Hoffnung. „Wir haben es auf dem Schirm“, sagte Karl-Martin Dittmann, Chef des Deutschen Ringer-Bundes. Für seine Sportart seien Zuschauereinnahmen „von sehr großer Bedeutung“. Gerade diese Einbußen sollen durch die Hilfe vom Bund bis zu 80 Prozent ersetzt werden.
Mit diesem Geld hätten auch die Tischtennisclubs aus Ochsenhausen und Neu-Ulm sowie Volleyball-ExMeister VfB Friedrichshafen endlich Planungssicherheit.