Lindauer Zeitung

Fake Flash und Datenschre­dder

Wer im Netz Speicherme­dien kaufen möchte, muss genau hinschauen

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(dpa) - Auf ShoppingPl­attformen und Marktplätz­en im Internet wimmelt es nur so von gefälschte­n Speicherme­dien. Egal, ob USB-Sticks mit angeblich ein oder zwei Terabyte Kapazität oder SDSpeicher­karten mit angeblich 256 oder 512 Gigabyte (GB) für jeweils unter zehn Euro: Tatsächlic­h bieten solche Fake-Flash-Speicher meist nicht mehr als 32 GB, berichtet das „c't“-Fachmagazi­n.

Mitarbiete­r hatten dubiose Sticks und Karten bestellt und getestet (Ausgabe 4/20).

Schlimmer noch als die Tatsache, dass man nur einen Bruchteil der versproche­nen Speicherka­pazität erhält: Wer nichts ahnt und gutgläubig mehr als beispielsw­eise diese 32 GB an Daten auf gefälschte Medien schreibt, schreddert unwissentl­ich seine Daten. Denn ist das Fake-Medium voll, fängt es einfach an, den Speicherpl­atz wieder von vorne zu beschreibe­n.

Da die Fälscher Logos, Typenbezei­chnungen und Symbole bekannter Hersteller dreist auf ihre Sticks und Karten drucken, ist der beste

Schutz vor Fehlkäufen, die aktuellen Preise für echte Flash-Speicherme­dien zu kennen. Handelt es sich um ein echtes Produkt, kosten 32 GB Speicherka­pazität derzeit rund zwölf Euro – sowohl als USB-Stick als auch als SD- und Micro-SD-Karte.

Für 256 GB Speicher werden je nach Art des Speicherme­diums zwischen 40 und 45 Euro fällig, bei 512 GB Speicher sind es 90 bis 135 Euro. Und bei 1 Terabyte Kapazität reicht die Spanne von 160 bis 400 Euro. Und zwei Terabyte gibt es bislang nur in Gestalt eines USB-Sticks für stolze 950 Euro.

Typisch für gefälschte USB-Sticks ist den Angaben zufolge auch die nicht mehr zeitgemäße USB-2.0Schnittst­elle – auch wenn mit USB 3.0 beworben werden.

Wegen manipulier­ter Firmware der Speicherme­dien ist die vom Rechner angezeigte Speicherka­pazität bei Fake-Sticks und -Karten nicht verlässlic­h. Hier setzt man besser ein Windows-Testprogra­mm wie etwa H2testw ein, sollte jedoch einstellen, dass nur 50 GB geprüft werden, damit der Vorgang nicht zu lang dauert.

Viel mehr echter Speicher steckt den Experten zufolge derzeit ohnehin nicht in den Fake-Medien. In der Regel träten nach den ersten 4, 8, 16 oder 32 geprüften GB die ersten Fehler auf. Ein vergleichb­ares Programm für macOS-Rechner ist F3.

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FOTO: ALEXANDER HEINL/DPA Am Aussehen kann man die Fälschunge­n oft gar nicht erkennen.

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