Stadt sieht Kita-Lage nicht so dramatisch
Lindau widerspricht dem Jugendamt: Nur eine Handvoll Plätze fehle
vorweisen können. Nun sollen die Stadträte in der kommenden Woche eine Grundsatzentscheidung zum Ersatz für den bisherigen SteigKindergarten beschließen. Die evangelische Kirchengemeinde plant, ihre Kapazitäten in der Kinderbetreuung zu verdoppeln: Die Zahl der Kindergartengruppen soll von zwei auf drei steigen, zusätzlich eine Krippengruppe entstehen. Doch dieser Neubau dürfte frühestens in zwei Jahren bezugsfertig sein.
Bei der Zahl der Kita-Plätze gehen die Ansichten von Kreis und Stadt auseinander. So hatte Jugendamtsmitarbeiter Andreas Knöpfle im Jugendhilfeausschuss mitgeteilt, dass es für die Stadt Lindau eine Betriebserlaubnis für 993 Krippen- und Kindergartenplätze gebe, von denen 955 derzeit belegt seien. Patricia Herpich vom städtischen Presseamt hat der LZ jedoch mitgeteilt, dass im Stadtgebiet 223 Plätze für Krippenkinder
und 835 Kindergartenplätze vorhanden seien – während nach den Informationen des Jugendamtes es nur 765 Plätze für Drei- bis Sechsjährige geben soll. Herpich schreibt, dass in diesem Jahr fünfzehn neue Krippenplätze geschaffen würden sowie eine zusätzliche Kindergartengruppe mit 25 Plätzen in der Awo-Kita Ideenreich.
Auf der Basis ihrer Zahlen ist die Stadtverwaltung überzeugt, dass alle Kinder mit Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz versorgt werden können. 397 Familien hätten ihren Nachwuchs im zurückliegenden Frühjahr für einen Platz angemeldet. Ende Juni seien nur noch fünf bis sechs Kinder unversorgt gewesen, denen man aber Alternativen angeboten habe. Etliche andere Eltern hätten mitgeteilt, ihr Kind dann lieber erst im kommenden Jahr betreuen zu lassen, damit es dann in ihre Wunsch-Kita gehen kann.